Licht und Schatten bei DEVK
05.06.2018
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Die DEVK ist insgesamt mit dem Jahr 2017 zufrieden: In einigen Kennzahlen war der Zuwachs zum Teil deutlich über dem Branchendurchschnitt, in anderen Kennzahlen lag man hingegen unter dem Vorjahresniveau. Vor allem zahlreiche Unwetter belasteten das Ergebnis. Mit den externen Analysen kann man mehr als zufrieden sein. Für die Zukunft ist man gut vorbereitet.
Im Jahr 2017 konnte die DEVK 1,78 Mio. neue Versicherungsverträge hinzugewinnen, 3 % weniger als im Vorjahr. Dennoch stieg der Neugeschäftsbeitrag um 4,4 % auf 780 Mio. Euro. Insgesamt versichert die DEVK derzeit 14,5 Mio. Risiken. Der Bestand wuchs damit um 1,3 % und die DEVK hat erneut Marktanteile hinzugewonnen. Insgesamt nahm die Gruppe 3,3 Mio. Euro Bruttobeiträge ein, 3,7 % mehr als im Vorjahr. Zum Wachstum beigetragen hat das inländische Erstversicherungsgeschäft, das mit 5,2 % deutlich stärker als der Branchendurchschnitt von 3 % wuchs. Insgesamt wurden in diesem Bereich 1,86 Mrd. Euro Bruttobeiträge eingenommen. Ebenfalls deutlich stärker als der Markt wuchs die Sparte Rechtsschutz bei der DEVK: Während diese Sparte im Branchendurchschnitt um 4 % wuchs, war es bei der DEVK mit 7,8 % fast doppelt so viel. Die Zahl der Verträge wuchs mit 3,1 % sogar sechsmal so stark wie der Markt (0,5 %). Auch in der Krankenversicherung war der Zuwachs der gebuchten Bruttobeiträge deutlich stärker als der Branchendurchschnitt von 4,7 %: Die DEVK verbuchte in diesem Bereich Bruttobeiträge von 88,1 Mio. Euro, 9,5 % mehr als im Vorjahr.
Ebenfalls ein deutliches Plus gab es in der Rückversicherung (inkl. Echo Re) zu verzeichnen. So lagen die Einnahmen der Rückversicherung aus DEVK-fremdem Geschäft mit 318 Mio. Euro um 14,1 % über dem Vorjahreswert.
Positive Entwicklung in der LV kommt auch Kunden zugute
Die Neugeschäftsstückzahl in der Lebensversicherung ging im Marktdurchschnitt um 3,2 % zurück. Nicht so bei der DEVK wo, 1,1 % mehr neue Lebensversicherungen als im Vorjahr verkauft wurden. In der Lebensversicherung im weiteren Sinne, die auch die DEVK Pensionsfonds einschließt, stiegen die Beiträge auf 954,4 Mio. Euro. Im Vorjahr lagen die Beiträge hier noch bei 945,3 Mio. Euro. Insgesamt wurde in der Sparte Lebensversicherung ein Überschuss von 95 Mio. Euro erzielt, 15 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Von diesem Überschuss werden 80 Mio. Euro (84 %) den Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen (RfB) zugeführt. Insgesamt sind den DEVK-Versicherten im vergangenen Jahr ca. 105,4 Mio. Euro als Überschussbeteiligungen zugeflossen. Diese Summe setzt sich zusammen aus der Zuführung zur RfB, der Direktgutschrift und den Zinsen auf angesammelte Überschussanteile.
Unter dem Branchendurchschnitt blieb die DEVK hingegen beim Wachstum in der Kfz-Versicherung: Während der Markt hier um 4,1 % wuchs, verzeichnete die DEVK mit Bruttobeitragseinnahmen 1,03 Mrd. Euro ein Wachstum von „nur“ 2,6 %.
Nicht nur die gebuchten Beiträge, auch die Kapitalanlagen der DEVK sind im Jahr 2017 gewachsen. Diese betrugen im vergangenen Geschäftsjahr 18 Mrd. Euro und damit 5,7 % mehr als 2016. Der Versicherer erwirtschaftete daraus ein Netto-Kapitalanlagenergebnis von 744 Mio. Euro, 11,1 % mehr als im Vorjahr.
„2017 war für die DEVK ein erfolgreiches, in vielen Kennzahlen sogar sehr gutes Geschäftsjahr“, zeigte sich Gottfried Rüßmann, Vorstandsvorsitzender der DEVK beim Bilanzpressegespräch entsprechend zufrieden mit den Zahlen des vergangenen Jahres.
Hohe Belastungen durch Unwetter
Der DEVK-Konzern konnte im Jahr 2017 im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft Bruttobeiträge von 2,3 Mrd. Euro verbuchen, 4,7 % mehr als im Vorjahr. Da im vergangenen Jahr jedoch 29 Unwetterereignisse zum Teil erhebliche Schäden verursachten, verschlechterte sich das Verhältnis für Schäden und Kosten zu den Beitragseinnahmen (Combined ratio) leicht auf 95,4 %. Sie liegt damit auch über dem Branchendurchschnitt von 94 %. Die erheblichen Schäden durch die zahlreichen Unwetterereignisse hatten auch Auswirkungen auf die Kfz-Versicherung, wo die Combinded ratio um 1,8 Prozentpunkte auf 99,3 % stieg. Damit liegt auch in diesem Bereich die Schaden-Kosten-Quote über dem Branchendurschnitt (98 %).
Die Schadensentwicklung sorgte dafür, dass das versicherungstechnische Ergebnis vor Beitragsrückerstattungen und Veränderungen der Schwankungsrückstellungen auf von 76 Mio. Euro auf 49 Mio. Euro sank. Nachdem der Schaden- und Unfallversicherung Schwankungsrückstellungen in Höhe von 20,4 Mio. Euro (im Vorjahr waren es noch 50,8 Mio. Euro) zugeführt wurden, verbesserte sich das versicherungstechnische Ergebnis der Schaden- und Unfallversicherung auf 29,4 Mio. Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 13,2 Mio. Euro. Das Kapitalergebnis der nichtversicherungstechnischen Rechnungen verbesserte sich um 3,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr auf 201,6 Mio. Euro.
Wegen gestiegener Altersvorsorgeaufwendungen verschlechterte sich das Sonstige Ergebnis von – 71,2 Mio. Euro auf -93,1 Mio. Euro. Auch das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit lag mit 148,1 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 153,2 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss nach Steuern verringerte sich um 9,1 Mio. Euro auf 71 Mio. Euro.
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