Lauterbach vergleicht PKV mit Braunkohle

04.09.2019

Foto: © mariana_designer - stock.adobe.com

SPD-Politiker Karl Lauterbach sieht die private Krankenversicherung als nicht nachhaltig an. Er sagt deshalb einen baldigen Zusammenbruch des Systems voraus.

Seit Jahren gehört die Bürgerversicherung zu den zentralen Wahlkampfthemen der SPD. Ein weiteres Argument für die Abschaffung des bisherigen Systems von privater und gesetzlicher Krankenversicherung liefert nun der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach in der „Wirtschaftswoche“. So kritisiert er, dass für jeden Beamten in der Privatkasse die Steuerzahler Beihilfe zahlen müssten. „Das ist unverdient und ungerecht“, zitiert das Blatt den Politiker. „Die Privatversicherung lohnt sich deshalb nur noch für Beamte.“ So ist die Zahl der Beamten unter den Privatversicherten, die vom Staat Beihilfen zu Krankheitskosten bekommen, nach aktuellen Branchenzahlen auf fast 4,4 Mio. gestiegen. Zurückgegangen ist hingegen die Zahl der übrigen Mitglieder in der PKV, die derzeit bei ca. 4,3 Mio. liegt. Nach Aussage Lauterbachs werde das System deshalb nicht lang überleben, denn je mehr Junge das System verlassen würden, desto teurer und unkalkulierbarer werde es für die Verbliebenen. „Die PKV ist im Gesundheitssystem das, was die Braunkohle in der Energieversorgung ist – nicht nachhaltig“, so die harsche Kritik Lauterbachs.

Der SPD-Politiker verteidigte zudem, dass viele wechselwillige PKV-Versicherte zunehmend die von seiner Partei eingeführte Brückenzeit nutzen. Zudem bieten seit vergangenem Jahr einige Bundesländer ihren neu eingestellten Beamten pauschale Beihilfe an und versuchen sie somit langfristig zu gesetzlich versicherten zu machen. (ahu)