Krypto: „Probieren sollte Jeder mal“

15.11.2021

Kryptonetzwerker und Finanzexperte Tobias Eckl / Foto: © Tobias Eckl

Zum Start meiner zweiten Kolumne, möchte ich mich ersteinmal herzlich für die große Resonanz und das sowohl kritische als auch konstruktive Feedback bedanken! Es hat mich überrascht und auch sehr gefreut. Deshalb habe ich mich für meine zweiten Kolumne für die Überschrift  „Probieren sollte Jeder mal“ entschieden.

Der ein oder andere würde jetzt sagen, dass der Titel oberflächlich ist. Nein! Ganz und gar nicht. Wer Kinder hat, weiß wie es ist, auch mal etwas zu probieren, was nicht so gut aussieht. Oft wird dann hinterher festgestellt, dass es doch besser schmeckt, als man es erwartet hätte. Und jetzt nach dem Probieren sieht es auch gar nicht mehr so schlecht aus wie vorher. Na, Wunder passieren nun bekanntlich immer wieder. Deshalb macht es durchaus Sinn, das Thema Krypto zumindest einmal zu probieren – richtig zu probieren!

Der richtige Einstieg

Jeder Zweite in Deutschland fragt sich, wie man sich dem Thema annehmen und dabei vorgehen kann. Und genau das gilt es zu beantworten. Vieles richtet sich nach eigenen Präferenzen und Risikoneigungen. Wir wählen an dieser Stelle mal zwei Optionen beziehungsweise zwei Strategien aus. Wir nennen diese beide mal ganz einfach eine Value und eine Growth Strategie. Vorab: sicherlich gibt es noch viele andere Wege und Strategien die ein Bild über Kosten, Infrastruktur und weiteren Kriterien ergeben.

Die Growth Strategie könnte wie folgt aussehen: Eröffnung eines Wallet mit Exchange Anbindung, also ein Wallet, über das ich meine Kryptos entweder direkt über eine eigene Exchange kaufen beziehungsweise verkaufen kann oder das den Handel über eine Exchange Anbindung unterstützt. Gesucht wird in diesem Falle ein Wallet – unabhängig vom Registrierungsland des Walletanbieters – welches mit einer möglichst hohen Auswahl an Kryptoarten ausgestattet ist. Als Growth Strateg:in will ich in diesem Falle eine große Auswahl von Kryptos zum Kauf vorgehalten haben. Die Gebühren sind für diese:n User:in in diesem Fall nebensächlich. Ganz gleich, ob für Tradinggebühren oder Kaufgebühren zum Tausch von Fiat in Kryptos also zum Beispiel über Kreditkarten oder den Gebühren von Senden von Kryptos. Die Artenvielfalt der Kryptos, welche käuflich erworben werden können, steht im Vordergrund. Also mit vielen Kryptos die möglichst hohen Renditeerwartungen mitzunehmen und dafür auch ein hohes Risiko (Totalverlust) zu tragen, ist im Rahmen dieser Strategie klar.

Viele Möglichkeiten

Die Value Strategie hingegen ist eher konservativer angelegt. Risiken sind dennoch vorhanden. Bei dieser Strategie beispielsweise muss der Walletanbieter „100 % Made in Germany“ darstellen, so dass die deutsche Gesetzgebung sichtbar bleibt. Auch der Support wird in den meisten Fällen auf Deutsch stattfinden. Die Gebühren für den Trade selbst oder die Einzahlung für den Kauf der Kryptos zum Beispiel über Paypal oder Kreditkarte sollen kostengünstig sein. Die ersten Kryptos sollen eher Ether oder Bitcoin sein. Also eine Mischung aus den beiden namhaftesten Coins. Weitere Coins werden dann nach einer intensiven Bewertung sukzessive mit aufgenommen.

Fazit: das Probieren geht sowohl als auch. Es lässt sich sowohl eine riskante als auch eine konservative Strategie fahren. Die Investition im „Probiervorgang“ kann aggressiv sein wie mit einer Growth Strategie oder zielstrebig konservativer mit einer Value Strategie.

Aber egal auf welche Strategie Sie setzen, ist es wichtig, sich im Vorfeld darauf festzulegen. Strategie, Risikoeinschätzung und auch das nötige Investitionskapital ist A und O im Zuge des ersten Ausprobierens in der Kryptowelt.

Ein persönlicher Tipp: für das erste Probieren und die erste Investition müssen es auch nicht nur 500 Euro sein. Es darf auch etwas mehr sein, aber nur so viel, wie es die eigene „Spass-Kasse“ für Spekulationen erlaubt, denn der Notgroschen oder das nachhaltige Vermögen sollten dafür nicht verwendet werden.

Kolumne von Tobias Eckl, Kryptonetzwerker und Finanzexperte