Konstante Rendite bei wenig Risiko

06.08.2014

**Absolute-Return-Fonds sollen mehr Sicherheit und stabile Renditen liefern. finanzwelt sprach hierzu mit *Stefan Weber, Anleihenexperte von Swisscanto Asset Management in Zürich. finanzwelt*: Absolute Return – Gewinne in jeder Marktlage. Was steckt hinter dieser Konzeption?

Weber: Der Definitionsansatz für unsere beiden Absolut Return-Fonds im Bereich Anleihen (Swisscanto (LU) Bond Invest Global Absolute Return H und Swisscanto (LU) Bond Invest Emerging Markets Absolute Return H) lautet: Verwalten der Portfolios mit dem Ziel, eine positive Rendite zu erwirtschaften – unabhängig vom Marktumfeld und ohne die Einschränkung einer starren Benchmark. Wichtig ist dabei, dass dieses Ziel nicht mit einer Garantie gleichzusetzen ist. Um positive Renditen zu generieren, setzen wir vor allem auf die Renditetreiber Kreditqualität, Zinsen und Währungen. Dabei kann jede Risikodimension auch durch Derivate optimiert werden.

finanzwelt: Bereits seit einer Dekade gibt es Absolute-Return-Fonds. Wie hat sich das Segment weiterentwickelt und warum konnten rückblickend nur 2/3 der Fonds auf Sicht von fünf Jahren ein Plus erzielen?

Weber: Das Segment hat sich im Einsatz von innovativen Finanzinstrumenten verbessert, auch sind klarere Strukturen hinsichtlich der jeweiligen Ansätze erkennbar. Zur Entwicklung kann ich mich nur zu unserem globalen Fonds äußern. Hier haben wir die vergangenen fünf Jahre stets positiv abgeschlossen. Die EUR-Tranche weist einen Zuwachs von 26,31 % über diesen Zeitraum aus. Unser Emerging Markets Absolut Return-Fonds wurde erst dieses Jahr im März lanciert.

finanzwelt: Wieviel Freiraum genießen die Manager?

Weber: Wir haben einen klar strukturierten Anlageprozess definiert. Innerhalb dieser vorgegebenen Anlagestrategie hat das Fondsmanagement die entsprechende Freiheit.

finanzwelt: Wie werden mögliche Verluste verhindert?

Weber: Wir setzen eine ausgewogene Strategie zwischen Rendite und Kapitalerhalt um. Wenn die rollende 3-Monats-Performance positiv ist, liegt der Fokus auf beiden Punkten hälftig. Wenn die rollende 3-Monats-Performance negativ ist, liegt der Fokus auf Kapitalerhalt. Dass unsere Strategie funktioniert, zeigen die Phasen einer vollständigen Kapitalerholung nach Eintritt markanter Marktkrisen. Während der Lehman-Krise 2007/2008 wurde eine vollständige Kapitalerholung in 322 Tagen erzielt (tiefster Verlustpunkt waren 10 %).

finanzwelt: Was macht die Attraktivität dieser Strategien in diesen Tagen aus?

Weber: Es ist sicherlich die Flexibilität, die eine Absolut Return-Strategie bietet. Den Marktvolatilitäten kann entsprechend flexibel begegnet werden. Bei uns wäre im Umfeld steigender Zinsen beispielsweise ein Lösungsansatz, die Duration in den negativen Bereich zu fahren.

(Das Interview führte Alexander Heftrich)