KI und Robotik als zukunftsorientiertes Anlagethema

20.10.2021

Christian Hintz, Fondsmanager und Vermögensverwalter, HINTZ Vermögensverwaltung GmbH / Foto: © HINTZ Vermögensverwaltung

Der zunehmende Einsatz Künstlicher Intelligenz ist ein starker Innovationstreiber, der zu einem deutlichen Mehrwert für Wirtschaft und Gesellschaft führen kann. Künstliche Intelligenz gehört über alle denkbaren Branchen und Geschäftsmodelle hinweg schlichtweg zu einer zukunftsorientierten Entwicklung dazu. Das Gleiche gilt für die Robotik. Hoch entwickelte Roboter sind eine der Grundlagen der vierten industriellen Revolution.

Der Begriff der vierten industriellen Revolution ist in aller Munde. Im Fokus steht dabei die Vernetzung von Menschen, Maschinen und Produkten. Bei der Plattform Industrie 4.0 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie heißt es: „Industrie 4.0 bezeichnet die intelligente Vernetzung von Maschinen und Abläufen in der Industrie mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie. Für Unternehmen gibt es viele Möglichkeiten, intelligente Vernetzung zu nutzen.“

Weiter heißt es: „Industrie 4.0 bietet für Deutschland als international führender Industriestandort große Chancen. Rund 15 Millionen Arbeitsplätze hängen von der produzierenden Wirtschaft ab. Sie tragen entscheidend zur internationalen Wettbewerbsstärke der deutschen Industrie bei. Um diese Wettbewerbsstärke zu erhalten und auszubauen, gilt es, das enorme Potenzial der Industrie 4.0 frühzeitig zu erschließen und den digitalen Strukturwandel der Industrie aktiv mitzugestalten.“

Künstliche Intelligenz folgt auf mikroelektronische Revolution

Diese vierte industrielle Revolution wird maßgeblich von der Künstlichen Intelligenz angetrieben. Sie schließt an die mikroelektronische Revolution seit Mitte der 1970er Jahre an, welche als dritte industrielle Revolution gilt, und wird diese schnell hinter sich lassen. Das zeigt sich unter anderem am rasant steigenden Datenvolumen. Daten sind das neue Gold, und im Jahr 2025 sollen weltweit rund 175 Zettabyte an Daten generiert werden, weit mehr als das Vierfache im Vergleich zu 2020. Dieses rasant steigende Volumen ist ohne Künstliche Intelligenz gar nicht zu bewältigen. Den Anschluss an diese Zukunftstechnologie zu verpassen, wäre unverzeihlich und könnte am Ende den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit für Unternehmen und ganze Volkswirtschaften bedeuten.

Bis 2030 erwarten Experten für die Künstliche Intelligenz einen jährlichen Wertschöpfungsbeitrag zum Bruttosozialprodukt in Höhe von 1,2 Prozent. Das sind 13 Billionen US-Dollar. Das ist doppelt so viel wie bei den Dampfmaschinen der ersten industriellen Revolution und der allgemeinen Informations- und Kommunikationstechnologie und dreimal so viel wie in der Industrierobotik. Daher sehen Experten die Welt durch die Künstliche Intelligenz (KI) am Beginn einer vierten industriellen Revolution. Die Künstliche Intelligenz gilt als die herausragende Disruption mit gigantischen Zukunftspotenzialen für Wirtschaft und Gesellschaft. Das führt auch zu weitreichenden Umsatzsteigerungen mit KI-Anwendungen: Diese lagen 2020 bei knapp 19 Milliarden US-Dollar und sollten 2025 bei rund 90 Milliarden US-Dollar liegen. Das ist eine prognostizierte Steigerung von 520 Prozent innerhalb von fünf Jahren.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist nicht eingeschränkt

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist ein starker Innovationstreiber, der zu einem deutlichen Mehrwert führen kann. Die große Chance liege darin, dass KI nicht eingeschränkt ist. Ob es sich um den Einsatz in der Industrieproduktion (Industrie 4.0), im Bereich des autonomen Fahrens oder in der Bilderkennung im Bereich der Krebsfrüherkennung mittels CT oder MRT handelt: Künstliche Intelligenz gehört über alle denkbaren Branchen und Geschäftsmodelle hinweg schlichtweg zu einer zukunftsorientierten Entwicklung dazu. Das gilt für Agrikultur, Automotive und Bildung genauso wie für den Energie- oder Gesundheitssektor, bis hin zu Handel und Logistik. Und vor allem in hochtechnisierten Bereichen wie Big Data, Cloud Computing, Deep Learning, Intelligent Automation, Internet of Things, Kognitive Systeme und Robotics spielt Künstliche Intelligenz eine herausragende Rolle.

Apropos Robotik: Diese wird besonders im Rahmen der Automatisierung von Maschinen und Produktionsprozessen benötigt. Sie sorgt in vielen Unternehmen für Produktivitätsschübe, Kostenersparnisse und Arbeitserleichterungen, und hochentwickelte Roboter sind maßgeblicher Teil der vierten industriellen Revolution. In vielen Sektoren sind Roboter mittlerweile fester Bestandteil der Produktion, ob in der Automobilindustrie oder der Medizintechnik.

Investments entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Die Zahlen sind beeindruckend: Bis 2022 sollen nach Schätzungen der International Federation of Robotics (IFR) weltweit rund vier Millionen Industrieroboter im Einsatz sein. Allein im vergangenen Jahr wurden laut Welt-Roboter-Report 2019 weltweit etwa 422.000 Automaten verkauft. Für 2022 rechnet der IFR mit 584.000 Einheiten, berichtet das Portal biallo.de. Auch im privaten Bereich werde Roboter vermehrt eingesetzt. Der Wert der Serviceroboter für den privaten Gebrauch stieg 2018 laut IFR um 15 Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar und soll weiter steigen.

Für Investoren ist es daher wichtig, dass sie sich bei ihren Engagements in der Industrie 4.0 an der gesamten Wertschöpfungskette orientieren. Künstliche Intelligenz, gerade in Verbindung mit Robotik, ist sehr breit gefächert und bietet viele Möglichkeiten für ein diversifiziertes Portfolio, das absolut zukunftsfähig ist und über viele Branchen und Geschäftsmodelle hinweg Erträge ermöglicht. Ebenso sollten Gesellschaften mit einer führenden Marktstellung, die von Einsatz und Weiterentwicklung dieser modernen, branchen- übergreifenden Technologie überdurchschnittlich profitieren, im Fokus von zukunftsorientierten Investments stehen.

Gastbeitrag von Christian Hintz, Fondsmanager des „AI Leaders“-Fonds, der sich allein auf das Thema KI konzentriert, HINTZ Vermögensverwaltung