Jeder Zweite verschenkt Geld

04.09.2024

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Auch wenn sich die Zinsen derzeit meist nur im unteren einstelligen Prozentbereich bewegen, sollte man ihre Wirkung auf die Ersparnisse nicht unterschätzen: „Beim Zins machen Unterschiede nach dem Komma auf lange Sicht eine Menge aus“, meint Frank Kuczera von der Postbank. Knapp jeden zweiten Sparer (45 Prozent) scheint das allerdings kaum zu interessieren, da er sein Geld unabhängig von der Höhe der Zinsen oder gar nicht anlegt. Dies ergibt eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank.

Vor allem einkommensschwache Sparer verzichten darauf, Erträge mit ihren Rücklagen zu erzielen: 43 Prozent der Befragten mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.500 Euro parken den größten Teil ihrer Ersparnisse auf dem Girokonto oder verwahren es in Form von Bargeld. Auf Befragte mit höherem Einkommen trifft dies hingegen nur in knapp 22 Prozent der Fälle zu, der Durchschnitt liegt bei 30 Prozent.

„Es ist fatal, dass Menschen mit geringerem Einkommen vor allem ertraglose Sparformen nutzen. Gerade für sie ist es wichtig, Geld möglichst gewinnbringend anzulegen“, sagt Frank Kuczera von der Postbank. „Zinsanlagen eignen sich dazu bestens, da sie gut planbar sind. Auch mit einer kurzzeitigen, flexiblen Anlage – wie einem Tagesgeldkonto – können Sparer Zinsen erwirtschaften.“

Nicht nur die Zinsen können zum steten Wachstum der Ersparnisse beitragen, sondern auch staatliche Förderungen, zum Beispiel im Rahmen der „vermögenswirksamen Leistungen“ (VL). Dabei leistet der Arbeitgeber freiwillig Zahlungen in einen VL-Sparvertrag des Arbeitnehmers. Sparern mit geringerem Einkommen greift der Staat zusätzlich unter die Arme: Jährlich maximal 80 Euro Arbeitnehmersparzulage für eine VL-Wertpapieranlage und 43 Euro für einen VL-Bausparvertrag schießt er zu. Voraussetzung ist, dass das zu versteuernde Einkommen im Kalenderjahr bei Singles höchstens 40.000 Euro beträgt. „Die Einkommensgrenze für die Arbeitnehmersparzulage wurde seit Anfang des Jahres mehr als verdoppelt. Es lohnt sich also, den eigenen Anspruch zu prüfen“, ergänzt Frank Kuczera.

In einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 15. und 17. April 2024 insgesamt 2.140 Personen ab 18 Jahren. (fw)