Investmentchance Dekarbonisierung

05.07.2021

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Um den wirtschaftlichen Wert von Emissionsreduktionen in CO2 belastenten Industrien zu quantifizieren, hat UBS Asset Management ein sogenanntes Dekarbonisierungs-Framework entwickelt. Dieses zeigt, dass der grüne Wandel dieser Unternehmen einen positiven finanziellen Wert schaffen kann und versetzt damit immer mehr Investoren in die Lage, sich in diesen Unternehmen zu engagieren und sie in ihren Klimabemühungen zu unterstützen.

Der Fokus des Frameworks liegt auf der Schwerindustrie, die ihre Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren muss, um die globalen Klimaziele zu erreichen. So ist die Produktion von Materialien der Schwerindustrie (Aluminium, Zement, Chemikalien und Stahl) heute für ca. 20 % der gesamten Treibhausgasemissionen weltweit verantwortlich. In diesen Sektoren sind erhebliche Emissionsreduzierungen möglich und können wertsteigernd wirken. „Die Schwerindustrie und andere emissionsintensive Sektoren werden von Investoren, die den CO2-Fußabdruck ihres Portfolios minimieren wollen, oft ignoriert. Erhebliche Emissionsreduzierungen sind jedoch nicht nur möglich, sondern haben unseres Erachtens nach auch das Potenzial, wertsteigernd zu sein. Wir sind der Meinung, dass dies eine der am meisten missverstandenen Chancen auf den heutigen Märkten ist, sowohl aus Sicht der Investoren als auch mit Blick auf die Herausforderungen des Klimawandels“, erläutert Barry Gill, Head of Investments bei UBS Asset Management.

So funktioniert das Framework

Das Dekarbonisierungs-Framework von UBS AM ermittelt sogenannte Green Transitions, die den finanziellen Wert reduzierter Emissionen darstellen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Unternehmen, die ihre Emissionen reduzieren, nicht nur das Abwärtsrisiko begrenzen, sondern in vielen Fällen auch ein Aufwärtspotenzial haben.

Das Framework bildet eine Grundlage für unternehmensspezifische Klimaengagements, um Lücken zu identifizieren, in denen die Emissionsreduktionsziele von Unternehmen nicht aggressiv genug sind, um diese Unternehmen zu ehrgeizigeren Klimabemühungen zu drängen, die Werte schafft.

Schlüsselelemente des Frameworks sind:

  • Es basiert auf einer traditionellen Discounted-Cashflow-Methode (DCF), die regelmäßig von Investoren zur Bewertung von Unternehmen verwendet wird
  • Das Modell berücksichtigt den Preis zukünftiger Emissionen, basierend auf Szenarien des EU-Emissionshandelssystems (EU ETS)
  • Es verfolgt einen systematischen Ansatz für Emissionsminderungen, die zu den Kosten grüner Investitionsausgaben (CAPEX) und grüner Betriebsausgaben (OPEX) realisiert werden
  • Das Modell verwendet proprietäre Marginal Abatement Cost Curves (MACCs), die in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Beratungsunternehmen Material Economics entwickelt wurden

Das innovative Rahmenwert wir in einem Report mit dem Titel „The Value of a Green Transition“ veröffentlicht. Dieser veranschaulicht die Anwendung des Rahmenwerks anhand einer Fallstudie von HeidelbergCement, das plant, noch in diesem Jahrzehnt auf eine fossilfreie Produktion umzustellen.

„Indem sie den Wert grüner Transitionen nicht anerkennen, halten Investoren Unternehmen indirekt davon ab, entscheidende Maßnahmen zu ergreifen. Das Dekarbonisierungs-Framework von UBS Asset Management bietet einen daten- und wissenschaftsbasierten Ansatz zur Messung des Wertes, der zu einem fundierteren Dialog mit Unternehmen über ihren Weg zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft führt“, erklärt Adam Gustafsson, Direktor, Team Quantitative Evidence & Data Science bei UBS AM. (ahu)