Immobiliennachfrage wird nach Brexit weiter steigen

27.06.2016

Ronald Slabke

Nach Einschätzung des Vorstands der Hypoport AG wird der angekündigte EU-Austritt von Großbritannien keine negativen Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle des technologiebasierten Finanzdienstleisters ergeben. Viel wahrscheinlicher ist, dass die anzunehmende Konzentration der EU-Arbeitsmigration auf Deutschland und die Flucht verunsicherter Immobilien-Investoren in deutsche Immobilien positive Impulse für den inländischen Finanzierungsmarkt setzt.

„Für Hypoport und unsere Tochterunternehmen bestehen keine direkten UK-Abhängigkeit“, erklärt Ronald Slabke, Vorsitzender des Vorstands der Hypoport AG. „Weder unsere Tochter Dr. Klein noch unser Finanzmarktplatz EUROPACE oder sonstige Töchter sind geschäftlich in Großbritannien aktiv.“ So sind keinerlei direkte negative Auswirkungen ersichtlich. „Wie viele andere Experten erwarten auch wir, dass sich Investoren zukünftig verstärkt von der Insel zurückziehen und ihr Glück in anderen wirtschaftlich interessanten europäischen Märkten suchen werden“, ergänzt Slabke. „Das dürfte die Nachfrage nach Immobilien insbesondere in deutschen Großstädten noch weiter steigen lassen.“ „Hinzu kommt, dass vor dem Hintergrund zu erwartender Restriktionen in Großbritannien die EU-Arbeitsmigration nach Deutschland zunehmen wird“, erwartet der Hypoport-Vorstand. „Auch das erhöht weiter die Nachfrage nach Wohnraum – zusätzlich zum eh schon dramatischen Nachfrageüberhang.“ Laut Studien werden aktuell rund 400.000 neue Wohnungen pro Jahr benötigt, aber nur rund 250.000 gebaut. „Diese Faktoren unterstützen unser Geschäft in der Immobilienfinanzierung. Zudem sind keinerlei Impulse für kurzfristig steigende Zinsen erkennbar – das Umfeld für Immobilienfinanzierungen bleibt hervorragend.“ Für Deutschland insgesamt sieht Slabke den Brexit ebenfalls eher positiv: „Auch wenn aktuell noch niemand seriös alle Folgen des Brexit abschätzen kann, so sind die zu erwartenden zusätzlichen Investitionen in Deutschland als sicherem Land natürlich willkommen. Auch sonst gehe ich davon aus, dass der Brexit zumindest kurzfristig gut für Deutschland ist. Der Druck auf den Euro stärkt die deutsche Wirtschaft und das Ausscheiden Großbritanniens macht Deutschland noch mehr zum wirtschaftlichen Zentrum der EU.“ www.hypoport.de