Hohes Einbruch-Risiko – was ist zu tun?

03.09.2015

Vor allem in den Großstädten und Zentren Deutschlands wird immer häufiger in Wohnungen und Häuser eingebrochen. Welches Risikomanagement mindert das Risiko und was leisten Versicherer?

2015-09-04 (fw/db) Einbrecher haben ganzjährig Saison. Doch wenn ab Herbst die Tage kürzer und früher dunkel werden, hat diese Branche Hochkonjunktur. Wer Opfer eines Einbruchs wurde, der hat nicht nur den finanziellen Schaden, sondern muss auch mit den emotionalen Folgen fertig werden: Das Eindringen in die Privatsphäre ist ein Schock, man fühlt sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher. Dazu kommt die Angst vor einem weiteren Einbruch.

Der Vertrieb Swiss Life Select, eine Tochter der Swiss Life Holding AG, gibt praktische Tipps, wie sich Mieter und Wohneigentümer vor einem Einbruch schützen können und welche Vorkehrungen zu treffen sind, um nicht im Falle eines Einbruchs auf den Kosten sitzen zu bleiben.

Ein Mensch kommt nach der Arbeit nach Hause und ist geschockt: Es wurde eingebrochen, Schränke und Schubladen sind durchwühlt, der Inhalt ist wild über den Boden verstreut, Laptop, Tablet und der teure Schmuck fehlen.

„In den vergangenen fünf Jahren haben Wohnungsbrüche um 35 Prozent zugenommen“, sagt Dr. Günther Blaich, Mitglied der Geschäftsführung von Swiss Life Select Deutschland und dort verantwortlich für das Partner- und Produktmanagement. „Wie ein Blick in den Einbruch-Report des Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verrät, geschehen die meisten Einbrüche in den Herbst- und Wintermonaten, wobei die Taten eher tagsüber als nachts verübt werden.“

Ebenfalls interessant zu lesen: 2014 wurde in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen am häufigsten eingebrochen. Einen alarmierenden Anstieg an Einbruchsopfern gab es in Bayern (+28 Prozent), dem Saarland und in Baden-Württemberg (je 19 Prozent).

Wer den Schaden hat …

Man kann davon ausgehen, dass bei jedem Einbruch im Durchschnitt ein Schaden von 3.250 Euro entsteht. Für den entstandenen materiellen Verlust kommt in der Regel die Hausratversicherung auf. Dazu gehören nicht nur der Gegenwert der gestohlenen Wertgegenstände, sondern auch die Kosten zur Beseitigung der entstandenen Schäden an Türen oder Fenstern.

Wichtige Voraussetzung dafür: Die Wohnungstür muss verschlossen gewesen sein und es müssen nachweisliche und sichtbare Einbruchsspuren vorhanden sein.

„Wer also die Haustür einfach nur zugezogen und nicht abgesperrt hat, der geht möglicherweise leer aus“, so Blaich.

Der Einbruch muss unverzüglich bei der Polizei gemeldet und angezeigt werden. Sinnvoll ist, auch die Hausratversicherung möglichst schnell zu informieren. Diese benötigt zur Abwicklung eine Liste des gestohlenen Inventars zusammen mit den Original-Rechnungen und der polizeilichen Anzeige.

„Auch wenn beim Kauf die wenigsten davon ausgehen, dass der Gegenstand gestohlen werden könnte, ist es dennoch hilfreich, besonders wertvolle Gegenstände wie Möbel, Schmuck oder Elektrogeräte zu fotografieren und die Belege aufzubewahren“, rät der Experte Blaich.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Selbst wenn die gestohlenen Gegenstände durch die Hausratversicherung ersetzt werden – das ungute Gefühl in den eigenen vier Wänden nach einem Einbruch bleibt oft monatelang. Damit es erst gar nicht so weit kommt, helfen ein paar einfache Tricks, um den Einbrechern das Leben schwer zu machen. Am besten ist, Türen und Fenster immer zu schließen, wenn das Haus verlassen wird – selbst wenn nur für kurze Zeit. Kletterhilfen wie Leitern, Gartenmöbel oder Mülltonnen, mit denen die Diebe leicht an weniger gesicherte oder offene Fenster und Balkontüren gelangen, sollte man entfernen beziehungsweise wegsperren. Einbruchhemmende Beschläge an Türen und Fenstern erschweren das Aufhebeln zusätzlich.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte dafür sorgen, dass die eigenen vier Wände möglichst bewohnt aussehen. Überquellende Briefkästen sind ein sicheres Indiz dafür, dass die Bewohner nicht zuhause sind und die Luft rein ist. Nachbarn können beim Leeren der Briefkästen helfen, Zeitschaltuhren regeln Licht und Jalousien und vermitteln so einen bewohnten Eindruck. Auf den Social-Media-Plattformen sollte man sich mit öffentlichen Abwesenheitsankündigungen zurückhalten – denn gerade für Langfinger sind Facebook und Twitter heute hilfreiche Informationsquellen, um zu erfahren, wann und wo es etwas zu holen gibt.

Eine Checkliste mit Infografik, wie Einbrechern das Leben schwer gemacht werden kann, gibt es auf www.swisslife-select.de/einbruch.

Dietmar Braun