Gfk-Umfrage: Angst vor Altersarmut

29.11.2022

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Ein Viertel der Deutschen hat Sorge, dass die eigene Altersvorsorge nicht ausreicht, um später ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Weitere 20 % rechnen damit, zumindest die eigenen Bedürfnisse im Alter zurückstecken zu müssen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Gfk im Auftrag von wertfaktor, mit mehr als 2.000 Befragten.

Besonders groß ist die Sorge vor Altersarmut bei den 50- bis 59-Jährigen. In dieser Altersgruppe zweifeln sogar rund 50 % daran, den eigenen Lebensstandard im Alter halten zu können. Immobilien­eigentümer blicken hingegen wesentlich entspannter auf die Zeit nach dem Arbeitsleben. 44 % der Befragten mit eigenem Haus oder eigener Wohnung geben an, sich mit ihrer Vorsorge im Alter etwas gönnen oder sich sogar größere Wünsche erfüllen zu können. In der Gesamtbevölkerung machen diese Angabe nur 30 %.

67 % der Deutschen sehen das Eigenheim als gute Vorsorge „Die Sozial- und Rentensysteme in Deutschland stoßen bereits heute an ihre Grenzen. Gleichzeitig wird es immer wichtiger, privat vorzusorgen“, erklärt Christoph Neuhaus, Geschäftsführer und Gründer von Studien­initiator wertfaktor. „Das Eigenheim kann dabei als Teil der Alters­vorsorge eine wichtige Rolle einnehmen – auch über das mietfreie Wohnen im Alter hinaus.“

Auch dazu haben die Studieninitiatoren die Teilnehmer befragt: Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie selbstgenutzte Wohnimmobilien als attraktiven oder sogar sehr attraktiven Teil ihrer Altersvorsorge bewerten – unabhängig davon, ob sie bereits ein Haus oder eine Wohnung besitzen. Dabei fällt auf, dass besonders Eltern diese Form der Alters­vorsorge schätzen: Bei den Befragten mit Kindern gaben sogar 72 % an, Immobilien als attraktiven Teil ihrer Altersvorsorge zu sehen.

48 % würden ihr Eigenheim nur unter bestimmten Bedingungen verkaufen. Obwohl viele Bundesbürger die Immobilie als wichtigen Teil ihrer Altersvorsorge sehen, kommt für viele ein Verkauf im Alter nicht in Frage, wenn es darum geht, an das in der Immobilie angesparte Vermögen zu kommen: 40 % der 921 Befragten, die bereits eine Immobilie besitzen, schließen einen Verkauf komplett aus. In ländlichen Gebieten und kleineren Ortschaften bis zu 5.000 Einwohnern schließen sogar 51 % einen Verkauf aus. Insgesamt 48 % der Immobilien­eigentümer in Deutschland würden hingegen nur unter einer oder mehreren Bedingungen verkaufen. So ist für 21 % der Befragten wichtig, dass sie nach dem Verkauf weiterhin frei über ihre Immobilie entscheiden können – etwa mit einem Nießbrauchrecht. 12 % würden nur verkaufen, wenn sie beispielsweise als Mieter weiterhin in ihrer Immobilie wohnen bleiben können. Und für 11 % wäre es wichtig, dass ihre Erben ein Rückkaufrecht erhalten. Nur rund 12 % der Immobilieneigentümer würden jederzeit verkaufen, um sich im Alter mit dem Erlös Wünsche zu erfüllen.

Überlastete Rentensysteme: Bedeutung des Eigenheims bei der Altersvorsorge nimmt zu

„Die Ergebnisse unserer Studie spiegeln die vielen Gespräche mit unseren Miteigentümern wider“, so Neuhaus. „Viele Eigenheimbesitzer haben jahrelang ihre Immobilienhypothek zurückgezahlt und selbst viel Mühe und Arbeit in das Haus oder die eigene Wohnung gesteckt. Bisher blieb oft nur der Komplettverkauf, um an das in der Immobilie angesparte Vermögen zu kommen. Alternativen wie der Immobilien-Teilverkauf bieten eine Option.“

Das 2018 von wertfaktor entwickelte Teilverkauf-Modell ermöglicht Eigentümern, bis zu 50 % ihres Eigenheims ab einem Wert von 100.000 Euro zu verkaufen und weiterhin darin wohnen zu bleiben. Dabei bleiben die Eigentümer flexibel und können jederzeit weitere Anteile verkaufen, zurückkaufen – oder gesamtverkaufen.

„Der Immobilien-Teilverkauf geht genau auf die Bedingungen ein, die die Befragten in unserer Studie äußern“, erläutert Neuhaus. „Mit dem zunehmend überlasteten Rentensystem in Deutschland wird die Immobilie als Teil der Altersvorsorge weiter an Bedeutung gewinnen. Modelle wie der Teilverkauf bieten Eigentümern die Möglichkeit, ihr im Eigenheim angespartes Vermögen flexibel im Alter zu nutzen.“

Über den dazugehörigen Seniorenreport 2022 berichtete finanzwelt bereits. (ml)