Generali zeichnet „Sustainability Heroes“ aus
30.11.2023
Die „Sustainability Heroes“ 2023. Foto: © Generali
Bei der dritten SME EnterPRIZE-Veranstaltung der Generali wurden zehn „Sustainability Heroes“ aus ganz Europa unter mehr als 7.000 KMU ausgezeichnet. Gleichzeitig wurde eine neue Studie vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit der SDA Bocconi – School of Management Sustainability Lab erstellt wurde. Demnach haben 44 % der KMU vor, nachhaltige Geschäftspraktiken einzuführen. Mit diesen Initiativen fördert Generali eine Kultur der Nachhaltigkeit unter Europas KMU.
Nachhaltiger Wandel bleibt bei europäischen KMUs robust
Trotz eines herausfordernden Umfeldes ist der nachhaltige Wandel der KMU in Europa robust geblieben. 44 % der KMU wollen nachhaltige Geschäftspraktiken einführen, drei Prozent mehr als 2022. Viele KMU stehen jedoch weiterhin vor Herausforderungen. Die Zahl der KMU, die über einen Mangel an institutioneller Unterstützung klagen, hat sich von 25 % im Vorjahr auf 48 % fast verdoppelt.
Hauptkritikpunkte sind eine übermäßige Regulierung und Bürokratie. Fehlende öffentliche Anreize bemängeln 48 % der Befragten, ein deutlicher Anstieg gegenüber 2022 (17 %). Die KMU gaben außerdem an, dass es an nachhaltigen Finanzierungsinitiativen mangelt. Dieser Wert ist ebenfalls stark gestiegen, von 26% auf 47%.
Zehn Gewinner aus ganz Europa
Beim SME EnterPRIZE bewerteten die Generali und ein Expertenbeirat mit Mitgliedern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Think-Tanks die Bewerber auf der Grundlage ihres sozialen und ökologischen Engagements sowie der Nachhaltigkeitsinitiativen in ihrer Geschäftstätigkeit.
Die Gewinner sollen zu Vorbildern für andere Unternehmer und zu Botschaftern der Nachhaltigkeit werden. Die „Sustainability Heroes“ kommen aus den zehn europäischen Ländern, die sich der Initiative angeschlossen haben: Österreich, Kroatien, Tschechische Republik, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Portugal, Slowenien und Spanien.
Die „Sustainability Heroes“ 2023 im Überblick :
- Dorfplatz STAW (Österreich), das Co-Working-Spaces und die Möglichkeit bietet, Veranstaltungen, Workshops sowie kulturelle und soziale Initiativen für die lokale Gemeinschaft zu organisieren.
- Humana Nova (Kroatien), eine Sozialgenossenschaft, die Menschen mit Behinderungen Beschäftigungsmöglichkeiten bietet, indem sie die Menschen in das Upcycling von Kleidung durch Reparatur und Änderung sowie die Rückgewinnung von Garn aus nicht mehr brauchbarer Kleidung einbezieht, um neue Kleidungsstücke herzustellen, ohne auf neues Garn zurückzugreifen.
- Biopekárna Zemanka (Tschechische Republik), eine Bäckerei und Konditorei, die Restrohstoffe aus anderen Lebensmittelproduktionen, recycelbare Verpackungen und Strom aus erneuerbaren Quellen verwendet.
- La Conciergerie Solidaire (Frankreich), die Beschäftigungsfähigkeit und soziale Integration durch das Angebot von Concierge-Diensten für Unternehmen, Nachbarschaftsgemeinschaften und andere Treffpunkte fördert.
- Pervormance International (Deutschland), das ein emissionsfreies Kühlsystem entwickelt hat, das nicht nur für Gebäude und Fahrzeuge, sondern auch für Kleidung geeignet ist, um Überhitzung bei Sportlern zu vermeiden und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten.
- Sudár Birtok (Ungarn), ein Familienunternehmen, das sich auf den Anbau und die Verarbeitung von ökologischen Gewürzen und Kräutern spezialisiert hat.
- Planetek Italia (Italien), das Lösungen für die Nutzung von Geodaten anbietet und gleichzeitig zur nachhaltigen Entwicklung der Luft- und Raumfahrtindustrie beiträgt.
- Miranda Bike (Portugal), ein Erstausrüster, der zu einer nachhaltigen Mobilität beiträgt, indem er maßgeschneiderte Komponenten für Fahrradhersteller liefert und dabei erneuerbare Energie und recycelte Materialien verwendet.
- Lumar (Slowenien), ein Familienunternehmen mit 30 Jahren Erfahrung im Bereich der vorgefertigten Holzhäuser und der Entwicklung von Lösungen für „Passivhäuser“ (d. h. energieeffiziente Gebäude).
- Maximiliana (Spanien), das Smartphones mit einem Betriebssystem für ältere Menschen entwickelt hat, die von Familienmitgliedern über eine spezielle App ferngesteuert werden können, sodass Angehörige in Kontakt bleiben und Einsamkeit und Isolation bei älteren Menschen bekämpfen können.
Hindernisse abbauen
Stefano Pogutz von der SDA Bocconi, sagte: „Unsere Untersuchung zeigt, dass der Ansatz der europäischen KMU in Bezug auf Nachhaltigkeit solide bleibt, selbst in den schwierigen vergangenen Jahren. Trotz der Herausforderungen, mit denen die KMU in den letzten Jahren konfrontiert waren, wie z. B. die Pandemie und die Erholung, die Inflation und der Anstieg der Rohstoff- und Energiekosten sowie der Krieg in der Ukraine, beobachten wir eine erhebliche Widerstandsfähigkeit."
Damit der Übergang zur Nachhaltigkeit gelingen kann, fordert Pogutz, müssten die verbleibenden Unternehmen, die noch unentschlossen sind oder zögern, mit an Bord geholt werden. Dazu ist es einerseits erforderlich weitere Hindernisse abzubauen, wie etwa mangelnde institutionelle Unterstützung oder fehlende Ressourcen. Andererseits gilt es auch, die Vorteile zu erläutern, die die KMU, die den Wandel vollzogen haben, daraus ziehen. (mho)