Generali durch Partner auf Kurs
11.11.2014
**Die Generali Deutschland hat positive Geschäftsergebnisse. *Dietmar Meister* merkte allerdings an, dass die Politik und die Entschuldung der Staaten über den Kapitalmarkt, Kunden und Unternehmen herausfordern.**
2014-11-12 (fw/db) Die Generali Deutschland AG meldet für den Jahresverlauf 2014 gute Ergebnisse. So konnte der zur internationalen Generali Gruppe gehörende zweitgrößte deutsche Erstversicherer sein Konzernergebnis auch in den ersten neun Monaten 2014 steigern.
Aufgrund operativer Verbesserungen und eines deutlich verbesserten versicherungstechnischen Ergebnisses in der Schaden- und Unfallversicherung legte das Ergebnis des Konzerns vor Gewinnabführung zum 30. September 2014 um 7,1 Prozent auf 356 Millionen Euro zu (Vorjahr: 333 Millionen Euro). Das Vor-Steuer-Ergebnis konnte im Vergleich zum Vorjahr noch deutlicher um 29,7 Prozent verbessert werden.
Die Gesamtbeiträge der Generali Deutschland Gruppe, zu der unter anderem die Generali Versicherungen, Aachen Münchener, Cosmos Direkt und Central Krankenversicherung gehören, beliefen sich auf 12.475 (13.773) Millionen Euro. Der Rückgang zum Vorjahr sei auf die strategische Entscheidung einer zurückhaltenden Zeichnungspolitik beim Neugeschäft gegen Einmalbeitrag in der Lebensversicherung zurückzuführen.
Steigerungen in den Prämieneinnahmen erzielten die Sachversicherer der Gruppe. Gegenüber dem Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr konnten sie ihre Beitragseinnahmen um 2,7 Prozent auf 2.882 (Vorjahr 2.806) Millionen Euro ausbauen. Durch eine im Vergleich zum Flut- und Sturmjahr 2013 geringere Belastung durch Elementarschäden, Einsparungen im Schadenmanagement und den erfreulichen Beitragszuwachs sank die Combined Ratio deutlich im Vergleich zum Vorjahr und verbesserte sich nochmals gegenüber dem bereits sehr guten Halbjahreswert 2014.
„Politik und Kapitalmarkt fordern Kunden und Unternehmen gleichermaßen. Dennoch konnte die Generali Deutschland Gruppe ihr Ergebnis erneut steigern. Die Beitragseinnahmen blieben im Rahmen unserer Erwartungen. Damit bestätigt die aktuelle Geschäftsentwicklung unseren strategischen Kurs“, erläutert Dietmar Meister, Vorsitzender des Vorstands der Generali Deutschland Holding.
Einmalbeiträge in der Lebensversicherung reduziert
Planmäßig gingen die Gesamtbeiträge der deutschen Gruppe aus dem selbst abgeschlossenen Geschäft in der Lebensversicherung inklusive Sparanteilen und Beiträgen aus Investmentverträgen auf 8.016 (Vorjahr 9.354) Millionen Euro zurück. Das Neugeschäft entsprach mit 2.637 Millionen Euro den Erwartungen und lag unter dem vergleichsweise hohen Vorjahreswert von 3.975 Millionen Euro. Mit Blick auf die aktuellen Anlagemöglichkeiten am Kapitalmarkt und die zu erwartenden Gewinnmargen entspricht diese Entwicklung der strategischen Entscheidung, das Neugeschäft gegen Einmalbeitrag auf nunmehr 2.135 (Vorjahr 3.464) Millionen Euro per September 2014 zu reduzieren.
Das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag reduzierte sich leicht und lag zum Quartalsende bei 502 (Vorjahr 510) Mio. €. Der höhere Vorjahreswert ist teilweise durch Überhänge geprägt, welche aus dem Verkauf von Alttarifen vor der Einführung von Unisex-Tarifen Ende 2012 resultieren. Bereinigt um diesen Sondereffekt lag das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag über dem Vorjahresniveau. Das Neugeschäft nach APE (Annual Premium Equivalent1) ging durch die Reduktion im Einmalgeschäft um 16,5 Prozent auf 715 Millionen Euro zurück.
Die Krankenversicherer der Generali Deutschland erzielten Beitragseinnahmen in Höhe von 1.582 (Vorjahr 1.617) Millionen Euro, was einem Rückgang um 2,1 Prozent entspricht. Nach wie vor sind die Auswirkungen der strategischen Neuausrichtung durch rückläufige Beitragseinnahmen in der Vollversicherung spürbar. Die Zahl der Kündigungen war jedoch geringer als erwartet, so dass sich der Bestand in der Vollversicherung weiter stabilisierte. In der Zusatzversicherung erhöhte sich der Bestand auf 1.744.013 (Vorjahr 1.726.829) Personen.
Zuwächse in der Schaden- und Unfallsparte
Die Beitragseinnahmen der Schaden- und Unfallversicherer konnten in den vergangenen neun Monaten weiter ausgebaut werden. Sie stiegen im selbst abgeschlossenen Geschäft um 2,7 Prozent auf 2.877 (Vorjahr 2.800) Millionen Euro. Leicht gemildert wurde die unterjährige Entwicklung der Prämieneinnahmen noch dadurch, dass die Zahl an Verträgen mit flexibler Hauptfälligkeit im Kraftfahrtbestand zugenommen hat, während der Anteil an Januar-Hauptfälligkeiten in den ersten drei Quartalen zurückging. Dieser Effekt hat sich jedoch im 3. Quartal bereits wie erwartet weiter verringert und wird sich weiter nivellieren, so dass zum Jahresende ein Beitragswachstum von über drei Prozent erwartet wird.
Die gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigeren Belastungen durch Elementarschäden der Generali Gruppe sowie operative Verbesserungen im Schadenmanagement haben zu einer verbesserten Schadenquote geführt, Die Combined Ratio (netto, nach Rückversicherung) konnte dadurch um 2,5 Prozent-Punkte auf 93,4 Prozent (Vorjahr 95,9 Prozent) optimiert werden.
Gutes Kapitalanlageergebnis in schwierigem Umfeld
Das laufende Ergebnis aus den Kapitalanlagen konnte aufgrund des Portfoliowachstums von 2.507 auf 2.621 Millionen Euro gesteigert werden. Insgesamt betrug das Ergebnis aus Kapitalanlagen 2.533 (Vorjahr 3.141) Millionen Euro. Der ausgewiesene Rückgang ist im Wesentlichen auf die Absicherung von Währungsgeschäften zurückzuführen, wobei diesen Verlusten entsprechende Gewinne aus Fremdwährungstiteln im Sonstigen Ergebnis gegenüberstehen. Bereinigt um diesen Effekt belief sich das Ergebnis der Kapitalanlagen auf 3.024 (Vorjahr 3.122) Millionen Euro. Die auf den durchschnittlichen Kapitalanlagebestand bezogene Rendite (ohne Kapitalanlagen der Fondsgebundenen Versicherung) lag zum 30. September 2014 bei 3,8 Prozent.
„Die aktuelle Zinslage macht es für Kapitalanleger immer schwieriger, angemessene Renditen in der Neuanlage zu erwirtschaften. Wir müssen daher unsere Kapitalanlagen viel breiter streuen als in der Vergangenheit. In unserer Neuanlagestrategie setzen wir verstärkt auf die internationale Diversifikation der Emittenten. Auch Infrastrukturinvestments in Deutschland stehen wir bei entsprechenden Rahmenbedingungen offen gegenüber“, erläutert Dr. Torsten Utecht, Finanzvorstand der Generali Deutschland Holding.
Vorteile über Vertriebs-Kooperation
Die Generali Deutschland Gruppe ist Teil der internationalen Generali Group und nutzt die Vorteile eines starken nationalen und internationalen Unternehmensverbunds. Mit dem eigenen Vertrieb und dem starken Vertriebspartner Deutsche Vermögensberatung AG verfügt die Gruppe über eine einzigartige Marktstellung und Beratungsstärke, die maßgeblich zum Erfolg der Gruppe beitragen und hervorragende Entwicklungsperspektiven in einem zunehmend anspruchsvoller werdenden Versicherungsmarkt ermöglichen.
Dietmar Braun