Geldanlage

05.11.2018

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Welche Anlageform ist nun die Beste für den sicherheitsorientierten Investoren?

Die Aktienanlage:

Ist die Beteiligung an einer Aktiengesellschaft nicht stets mit einem hohen Risiko verbunden? Ja – ganz ohne Risiko geht die Investition von Aktien nicht über die Bühne. Doch das Risiko wird gegen die attraktiven Chancen, die die Beteiligung an der Wirtschaft in Form von Aktienanlagen mit sich bringt, sehr leicht ausgehebelt.

Was sollte man beim Kauf von diversen Aktien unbedingt beachten? Bitte kaufen Sie niemals Aktien in dem Ziel, kurzfristig Geld an der Börse verdienen zu wollen. Die Investition in Form von Aktien-Investmentfonds oder direkten Aktienwerten sollte stets langfristig betrachtet werden.

Aktien kaufen und einfach 10 – 20 Jahre liegen lassen? Ja – genau so wird an der Börse meist gutes Geld verdient. Bitte lassen Sie sich von Kursschwankungen nicht aus der Ruhe bringen. Sie gehören an der Börse einfach mit dazu. Im Gegenteil: Gute Kurse eignen sich dafür, zu Schnäppchenpreisen an der Börse nachzukaufen.

Resümee: An der Börse kann man mit Aktienanlagen, die langfristig in einem Zeithorizont ab 10 Jahren zu betrachten ist, eine Rendite von 6 % oder mehr erwirtschaften. Wichtig ist, dass Depotwerte nicht auf Druck verkauft werden müssen.

Die Immobilie:

Ist die Immobilie nicht der sichere Hafen mit guten Zinserträgen aller Sachwertanlagen?

Wenn diese Frage schnell und einfach beantwortet werden könnte, müsste sich kein Anleger den Kopf über die richtige Vermögensanlage zerbrechen. Hier ist guter Rat teuer. Grundsätzlich gelten Immobilien als sicherer Anker bei der Vermögensanlage. Allerdings ist nicht jede Immobilie mit bester Vermietbarkeit und Wertsteigerungen verbunden. Bei Immobilien zählt grundsätzlich: Die Lage ist entscheidend, ob die Immobilienanlage zum Erfolg wird oder nicht. Kann in einer Großstadt die Immobilie gut vermietet werden und verbucht Wertsteigerungen, ist dieses Anlagemodell sicher rentabel. Mietrenditen von 1-2 % pro Jahr sind nicht unrealistisch.

Doch nicht jede Immobilienlage ist gut in Deutschland. Oft haben sog. Steuersparmodelle für große Immobilieninvestoren zum Reinfall und zum Totalverlust geführt.

Resümee: Fakt ist - jeder Immobilien-Investor sollte sich im Vorfeld sehr umfassend um eine attraktive Lage des Objektes Gedanken bereiten. Außerdem muss jede Immobilieninvestition stets langfristig betrachtet werden.

Die Rohstoffe:

Wie sieht es mit der Investition in Goldbarren, Silbermünzen und Co aus? Wer Edelmetalle als reale Ware kauft, muss mit einer großen Spanne zwischen An- und Verkaufspreis vom Preis rechnen. Dieser Unterschied (ähnlich, wie wenn der Verbraucher € in US$ tauscht und nach der USA Reise wieder US$ in €) muss erst einmal verdient werden.

Außerdem sind die Kursschwankungen bei allen Rohstoffen in genauso ausgeprägter Form zu erkennen wie bei Aktienwerten an internationalen Börsen. Also nichts mit absolut sicheren Edelmetallen?

Nein – jede Chance ist stets mit etwas Risiko verbunden. Wer die Chancen auf steigende Goldpreise nutzen will, geht automatisch auch ein Risiko auf fallende Kurse ein.

Außerdem sollte jeder Investor beachten, dass Goldbarren keinerlei Zinsen abwerfen.

Bei der Aktienanlage wird hingegen meist eine gute Dividende (Gewinnausschüttung der AG) einmal im Jahr bezahlt. Immobilien werfen Mieterträge ab. Bei Edelmetallen gibt es hingegen in den meisten Fällen keinerlei festen Ertrag, der regelmäßig ausgeschüttet wird. Also alle Überlegungen, in Edelmetalle sein Vermögen anzulegen, im Sande begraben?

Nein – zur Beimischung im Vermögen kann so ein kleiner Goldbarren durchaus guten Inflationsschutz bringen. Es schadet niemals, ca. 5-10 % in kleinen Einheiten von Edelmetallen zu investieren.

Resümee: Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin haben über viele Jahre Bestand und dienen als kleine Absicherung gegen Währungsschwankungen.

Die Antiquitäten:

Eignen sich teure Autos, besonderer Schmuck oder Kunstwerke wie Bilder und Skulpturen wirklich gut dafür, sein Vermögen in diesen Gütern anzulegen? Hier sollte man Vorsicht gebieten lassen. Warum? Wer wirklich Sammlerstücke als Vermögensobjekte betrachtet, die der „wundersamen Geldvermehrung“ dienen, sollte sich wirklich perfekt damit auskennen.

Mit Antiquitäten und Co nachhaltig sein Vermögen zu vermehren, ist sehr schwierig. Natürlich findet man weltweit immer wieder einzelne Verbraucher, die mit Whisky, Wein oder Oldtimern gute Gewinne absahnen. Doch Vorsicht – hier muss stets ein Abnehmer gefunden werden, der beim Verkauf auch einen guten Preis real bezahlen kann. Dieses Risiko muss jeder Verkäufer von Antiquitäten vollumfänglich mit einkalkulieren.

Resümee: Eignen sich Sammlerstücke wirklich zur Vermögensoptimierung und für Spekulationszwecke? Hier ist absolute Vorsicht geboten. Nur Profis, die sich mit Antiquitäten und Co perfekt auskennen, können mit guten Waren-Geschäften hierbei Gewinne erzielen, die den Zins von anderen Anlageformen auf Dauer toppen.

Sie sehen: Die Geldanlage ist eine große Herausforderung. Gerade in Zeiten der Niedrigzinspolitik jedoch ist die Sachwertanlage mehr als gefragt. Die Mischung von verschiedenen Anlageklassen im Depot bringt dauerhaft gute Anlageerfolge und einen entscheidenden Vorteil: Der Investor setzt niemals komplett auf das falsche Pferd.

Fazit: Welche Sachwertanlage möchten Sie sich in Ihr Depot legen? Eine Tatsache ist:  Auf Dauer schlagen die meisten Aktienanlagen die festverzinslichen Wertpapiere!

Roswitha Petrich