Finanzielle Absicherung bei Unternehmensnachfolge in der Familie

05.07.2021

Dr. Christopher Riedel LL.M. Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht und Steuerberater / Foto: © Christopher Riedel

Bei der Unternehmensnachfolge steht immer noch die eigene Familie im Fokus. Das ist nachvollziehbar, immerhin geht es bei der Unternehmensnachfolge im Mittelstand auch um den Erhalt einer familiären Tradition und der Sicherstellung der unternehmerischen Zukunft für die kommenden Generationen. Die Schwierigkeit: Der Übergeber muss im Alter finanziell abgesichert sein. Die familieninterne Unternehmensnachfolge gegen Versorgungsleistungen können eine gute Lösung sein.

Die Studie „Nachfolgemonitor 2020“ ist ein wichtiger Impulsgeber bei der Debatte um Unternehmensnachfolgen im Mittelstand in Deutschland. Er basiert auf den Datenbanken der deutschen Bürgschaftsbanken und Creditreform und zeigt weiterhin angespannte Lage im deutschen Mittelstand. Eine Zusammenfassung zeigt: „Die Zahl der Firmenübernahmen im Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) steigt immer weiter an. Im Jahr 2019 waren 54 Prozent der von den Bürgschaftsbanken begleiteten Existenzgründungen Unternehmensnachfolgen, zwei Prozent mehr als im Vorjahr. In den letzten Jahren haben verbürgte Finanzierungen deutlich zugelegt, was auch auf den Anstieg der Kaufpreise von Unternehmen zurückzuführen ist.“

Weiterhin heißt es: „Das Thema Nachfolge hängt unter anderem stark von den demographischen Entwicklungen ab, so die Kernergebnisse der aktuellen Studie: Im Jahr 2019 ist das mittlere Alter der Übergebenden im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt um ein Jahr gestiegen: von 61 auf 62 Jahre. Dies ist jedoch stark abhängig von Region, Branche und Wirtschaftszweig. Die Anzahl der Nachfolgen stagniert auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Möglicherweise ist dies ein Indikator dafür, dass es schwierig wird, geeignete Unternehmer zu finden.“

Es drohen Versorgungslücken im Ruhestand

Dabei steht immer noch die eigene Familie im Fokus. Das ist nachvollziehbar, immerhin geht es bei der Unternehmensnachfolge im Mittelstand auch um den Erhalt einer familiären Tradition und der Sicherstellung der unternehmerischen Zukunft für die kommenden Generationen. Dabei entsteht neben der Suche nach einem geeigneten Nachfolger auch ein weiteres Problem im Fokus: Die Erträge des Betriebs stellen für viele Unternehmer ihre einzige Einkunftsquelle dar. Die familiäre Unternehmensnachfolge ist wirtschaftlich gesehen das Gegenteil von einem Verkauf an einen externen Investor. Da sich Unternehmer im Rahmen der Nachfolge in der Regel aus Alters- oder Krankheitsgründen zurückziehen, drohen ihnen dadurch Versorgungslücken im Ruhestand.

Welche finanziellen Aspekte bei der Nachfolgeplanung berücksichtigt werden müssen, lesen Sie auf Seite 2