EZB nach Italien-Referendum gefragt

06.12.2016

Eliezer Ben Zimra © Edmond de Rothschild

Das Referendum in Italien liegt gerade einmal zwei Tage zurück, da steht mit der EZB Ratssitzung am Donnerstag der nächste spannende Tag für die Finanzmärkte bevor. Der Ausgang des Referendums hatte relativ mäßige Folgen für die Märkte.

Italien steht nach der abgelehnten Verfassungsreform und dem damit verbundenen baldigen Rücktritt von Ministerpräsident Matteo Renzi die nächste Regierungskrise bevor. Der negative Ausgang des Referendums hat auch für Unsicherheiten auf den Märkten gesorgt. Dass sie allerdings eher moderat ausfielen, ist laut Eliezer Ben Zimra, Fondsmanager des Edmond de Rothschild Fund Bond Allocation, darauf zurückzuführen, dass das Ergebnis weitestgehend vorauszusehen war.

Nach dem Wahlergebnis war das Verhältnis zwischen italienischen und deutschen Staatsanleihen leichten Schwankungen ausgesetzt – die Differenz hatte sich nur um zehn Basispunkte ausgeweitet. „Das Risiko begrenzt sich noch auf Italien und ist noch weit davon entfernt, systemisch zu sein“, erklärt Ben Zimra. „Und das Szenario eines Austritts Italiens aus der Eurozone wurde ausgeschlossen: Wir sehen keine Ansteckungszeichen, auch nicht in Spanien“, so der Anleiheexperte weiter.

 Der nächste spannende Termin für die Finanzmärkte ist die am Donnerstag stattfindende Ratssitzung der Europäischen Zentralbank. Für Ben Zima wird die Notenbank ihre Rolle als "Wachhund" sehr ernst nehmen und agieren, um die finanzielle Stabilität in Europa zu garantieren. „Dies bedeutet wahrscheinlich eine Erweiterung des schon stattfindenden Ankaufprogramms bis September 2017.“ Es sei tatsächlich noch zu früh, die seit mehreren Monaten andauernde akkommodierende Geldpolitik zu stoppen. Ben Zimra weiter: „Die Zentralbanken sind immer noch nicht zufrieden mit den aktuellen Inflationsraten und den inflationären Erwartungen. Eine Expansion der quantitativen Lockerung sollte Finanzwerte unterstützen.“ (ahu)

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