Europa drohen um 13 Prozentpunkte höhere Zölle
25.02.2025
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Foto: © Andrii - stock.adobe.com
Ein US-Memorandum über gegenseitigen Handel und Zölle („Reciprocal Trade and Tariffs“) könnte den globalen effektiven Zollsatz in den USA um weitere 13 Prozentpunkte (pp) erhöhen und die Wahrscheinlichkeit eines umfangreichen Handelskrieges weiter beschleunigen. Zu diesem Schluss kommt die jüngste Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade. In dem Zoll-Konflikt sind längst nicht nur der Automobilsektor, Deutschland und die Europäische Union (EU) im Visier, sondern die ganze Welt.
„Die Handelsdefizite mit diversen Ländern sind den USA ein Dorn im Auge“, sagt Françoise Huang, Senior Volkswirtin bei Allianz Trade. „Deshalb könnten sie mit dem Memorandum zu einem Rundumschlag ausholen, der viele Nationen an den Verhandlungstisch und zu Zugeständnissen an die USA zwingen soll. Besonders stark betroffen wären Argentinien, Indien, Brasilien, Chile und Kenia mit möglichen Zollerhöhungen zwischen 23 und 34 Prozentpunkten (pp).
Aber auch der EU und China könnten Zollerhöhungen von 13pp beziehungsweise 12pp drohen. Der durchschnittliche Zollsatz für in die USA importierte EU-Produkte könnte sich damit von aktuell 1 % auf dann 14 % erhöhen. Das wären weitere Hiobsbotschaften für insbesondere deutsche Exporteure, für die der amerikanische Markt eine große Rolle spielt.“ (mho)
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