Es hat sich ausgetanzt

24.07.2014

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Das Fußball-WM-Spektakel ist Geschichte und man kehrt zum Alltag zurück. In Brasilien, Wiege des Sambas, scheint es sich ausgetanzt zu haben. Die Bilanz der WM fällt bescheiden aus; die wirtschaftlichen Probleme bleiben.

(fw/ah) Noch gibt es keine offiziellen Statistiken zur Bilanz der Fussball-Weltmeisterschaft für die Unternehmen des Landes. Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass das sportliche Highlight wenig Einfluss auf Brasiliens Konjunktur hat.

Wie erwartet konnte die WM den Negativtrend in der Industrie nicht bremsen. Im Juni schrumpfte die Industrieproduktion um 1,6 %. Das war bereits der dritte Rückgang in Folge.

Brasilien hat aus der lebhaften Konjunktur der vergangenen Jahre nichts gemacht, stellt der Kreditversicherer Coface fest. Vor allem notwendige Reformen zur Modernisierung der Infrastruktur und Verbesserung des Geschäftsumfelds für Unternehmen blieben aus. Produktivität und Leistungsfähigkeit seien gering, das Potenzial des großen Marktes werde nicht annähernd ausgeschöpft.

Der internationale Kreditversicherer hat Brasilien schon vor der WM in der Länderbewertung in A4 zurückgestuft. Viele Branchen sehen sich durch die Importe einem harten Wettbewerb ausgesetzt. Coface erwartet 2014 ein erheblich verlangsamtes BIP-Wachstum von lediglich 1,3 % nach 2,5 % 2013. Über viele Jahre trieb der private Konsum das Wachstum. Die sich herausbildende Mittelschicht und günstige Kredite beförderten diese Entwicklung. Jetzt scheint das Modell an Grenzen zu stoßen. Die Zinsen steigen, der Inflationsdruck nimmt zu, während die Löhne nur mehr sehr langsam ansteigen.

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