„Eine Frage der Glaubwürdigkeit“
25.01.2016
Franck Dixmier
Genauso wie die EZB sieht sich auch die US-Notenbank mit einer Verschlechterung des globalen Wirtschafts- und Finanzumfelds konfrontiert. Hinzu kommt eine ausgeprägte Risikoaversion der Anleger. Dies macht die Aufgabe der Fed aktuell besonders schwierig.
Die Finanzmarktstabilität, neben Vollbeschäftigung und Preisniveaustabilität eine der drei Säulen der Fed-Politik, schließt die Ankündigung eines neuen Zinserhöhung am 27. Januar aus. Eine derartige Entscheidung könnte nämlich missverstanden werden und die Risikoaversion an den Märkten erhöhen. Gleichzeitig muss aber auch der Eindruck vermieden werden, dass die Märkte die Entscheidungen der Fed diktieren. Dies ist eine Frage der Glaubwürdigkeit.
Aus diesem Grund dürfte die US-Notenbank ihre Intention bestärken, die Geldpolitik schrittweise zu normalisieren. Hierbei sollte sie sehr pragmatisch vorgehen, was für 2016 einen vollkommen untypischen – nämlich langsam verlaufenden – Zinserhöhung-Zyklus erwarten lässt.
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Autor: Franck Dixmier, Globaler Anleihenchef von Allianz Global Investors_
Darüber hinaus finden Sie unten einen Link zur Studie „Lehren aus historischen Zinsanhebungszyklen der Federal Reserve“. Darin untersucht Martin Hochstein, Senior Strategist bei AllianzGI, sechs Zinsanhebungszyklen der Fed seit 1983. Er stellt fest, dass sich in der Vergangenheit im Schnitt alle Assetklassen positiv im Umfeld von Zinserhöhungszyklen entwickelt haben. Nicht so jedoch 1994, als die Märkte von der Fed überrascht wurden …
Link zur Studie: „Lehren aus historischen Zinsanhebungszyklen der Federal Reserve“