„Durch starke internationale Netzwerke können wir soziale Herausforderungen und die Klimakrise bewältigen“
17.02.2025
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Ole Nixdorff, CEO der Deutschen Nachhaltigkeit / Foto: © Deutsche Nachhaltigkeit AG
Interview mit Ole Nixdorff, CEO der Deutschen Nachhaltigkeit, über das International Impact Forum (IIF) 2025.
finanzwelt: Herr Nixdorff, das International Impact Forum (IIF) findet 2025 erstmals als Eventreihe neben Frankfurt am Main auch an internationalen Orten statt. Warum haben Sie sich dazu entschieden, international zu wachsen?
Ole Nixdorff» Die Entscheidung für einen internationalen Roll-out des IIF 2025 war eine logische Konsequenz, denn nachhaltiges Wirtschaften ist eine internationale Notwendigkeit. Demnach muss auch das Impact Investing international stattfinden. Es ist meiner Meinung nach nicht zielführend, wenn wir wichtige Themen, wie die Standardisierung von Impact-Kriterien, nur auf nationaler oder EU-Ebene vorantreiben. Wir müssen uns als Marktteilnehmer international vernetzen. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung unseres International Impact Forums in Frankfurt im vergangenen Herbst war uns schnell klar, dass wir das Event 2025 an mehreren internationalen Standorten stattfinden lassen wollen. Dieser Wunsch wurde auch mehrfach von Teilnehmendenan uns herangetragen. Wir haben sehr positives Feedback für das IIF 2024 erhalten und sind uns sicher, dass die Veranstaltungsreihe auch in diesem Jahr ein voller Erfolg wird.
finanzwelt: …und warum zusätzlich Abu Dhabi, Monaco und Wien?
Nixdorff» Die drei Städte sind wichtige Finanzstandorte mit hoher internationaler Bedeutung. Vor allem Abu Dhabi hat sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Finanzdistrikt mit vielen starken Investoren vor Ort entwickelt. Das große Ziel unseres Events ist ja auch, dass sich innovative Impact-Unternehmen mit klugen und nachhaltigen Geschäftsmodellen gemeinsam mit kapitalmarktstarken Investoren vernetzen. Hier eignen sich die Investoren aus Abu Dhabi besonders, da sie sehr offen für innovative Technologien und neue Geschäftsmodelle sind. Daneben sind aber auch Wien und Monaco sehr wichtige Finanzzentren mit einer hohen Anzahl an Impact-Investoren. Wir gehenals Deutsche Nachhaltigkeit mit unseren Foren da hin, wodie entsprechenden Investoren und Opinion Leader bereits präsent sind. Frankfurt, Abu Dhabi, Monaco und Wien sind dabei erste Schritte, und wir werden sehen, wohin uns die Reise weiterführt. Denn Impact Investing gewinnt weltweit immer mehr an Bedeutung.
finanzwelt: Wo sehen Sie aktuell noch große Herausforderung beim Impact Investing?
Nixdorff» Das IIF 2024 hat gezeigt, dass vor allem noch Diskussionsbedarf in puncto Messbarkeit von Impact-Daten besteht. Investoren wie wir von der Deutschen Nachhaltigkeit benötigen für Investments vergleichbare, quantifizierbare Informationen, die den positiven Effekt auf Umwelt und Gesellschaft eindeutig belegen können. Hier herrscht insgesamt am Markt noch zu wenig Einheitlichkeit und Erfahrung, weshalb wir auf unserer Veranstaltung an ganz konkreten Praxisbeispielen aufzeigen, wie ein Impact Investment aussehen kann. Dazu werden auch auf der Veranstaltungsreihe in diesem Jahr wieder einige unserer Portfoliounternehmen Präsentationen abhalten.
finanzwelt: Was unternimmt die Deutsche Nachhaltigkeit bezüglich Messbarkeit von Impact?
Nixdorff» Gemeinsam mit unseren Impact-Partnern, die hochkarätige Experten sind, sowie unserem starken Netzwerk investieren wir in aussichtsreiche Unternehmen auf Grundlage von einem standardisierten Regelwerk und einer Impact-KPI-Matrix, mit der wir die Quantifizierung von Impactbei Investments und seine Entwicklung noch besser messen, analysieren und dadurch auch verbessern können. Das ist ein dynamischer Prozess und wir entwickeln uns hier – wie die gesamte Branche – fortlaufend weiter. Natürlich haben wir gewisse Themen im Portfolio, wie Healthcare, Fitness und Mobilität, bei denen bereits intuitiv ein deutlicher Impact des Investments erkennbar ist, wir möchten es aber genauer wissen. Das ist ein Weg, der noch nicht zu Ende ist, aber wir kommen gut voran. Und natürlich werden solche Themen auch auf allen Events in diesem Jahr ausgiebig diskutiert. Dabei lassen sich Theorie, die wichtig ist, und Praxis bestens verbinden.
finanzwelt: Auf welche Zukunftsmärkte im Bereich Impact Investing fokussiert sich die Deutsche Nachhaltigkeit derzeit? Können Sie hier ein paar Beispiele nennen?
Nixdorff» Grundsätzlich sind wir von der Deutschen Nachhaltigkeit mit unseren Beteiligungen sehr diversifiziert aufgestellt. Wir haben dabei vier relevante Investment-Schwerpunkte identifiziert, mit denen wir in unserem Beteiligungs- und Kundenportfolio Impact und Rendite erzielen: sauberes Wasser, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Mobilität und Fitness & Gesundheit. Im Bereich sauberes Wasser haben wir z. B. das spannende Unternehmen soapeya in unserem Portfolio, das eine wasserlose Seife herstellt, die vor allem in Gebieten, in denen Wasserknappheit herrscht, zum Einsatz kommt. Durch jeden Reinigungsvorgang mit soapeya werden rund zwei Liter (Trink)Wasser gespart. Hier wird also ein gut messbarer Impact sowohl auf die Umwelt als auch gesellschaftlich erzielt. Weitere Beteiligungsunternehmen von uns sind außerdem das Fitness- und Gesundheitsunternehmen EasyMotion Tec, das mit seinen Health-Lösungen ebenfalls einen deutlichen Impact auf die Gesundheit der Menschen erzielt. Auch spannend ist das Unternehmen EcoMotion, das eine CO2-sparende Parkhaustechnologie-Lösung entwickelt hat. Der hohe CO2-Ausstoß ist ja besonders in Megacitys ein großes Thema – EcoMotion leistet hier einen direkten positiven Beitrag.
finanzwelt: Was erwartet die Besucher des Forums in Wien,Abu Dhabi, Frankfurt und Monaco sonst noch?
Nixdorff» Wir werden eine attraktive und breit gefächerte Mischung an Gästen, Speakern und Experten auf alle vier Events einladen, darunter wieder Othmar Karas, Dominic Thiem und viele weitere spannende Partner. Wir wollen mit unserer Veranstaltungsreihe vor allem auch eine enge Verzahnung zwischen Unternehmen, Investoren und Politik gewährleisten. Dabeiwerden wir Analysen, die Makro-Sicht und die Praxis eng miteinander verknüpfen, damit unsere Gäste möglichst viel neues Wissen, Impulse und Inspiration mitnehmen können.
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