Dreistelliger Millionenschaden durch gefrorene Leitungen

07.01.2021

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Vor allem nachts fallen die Temperaturen derzeit vielerorts in den Minusbereich. In solchen Fällen besteht die Gefahr, dass Wasserleitungen einfrieren und platzen. Jedes Jahr gibt es dadurch zwischen 30.000 und 40.000 Schäden.

Wenn Wasser zu Eis gefriert, dehnt es sich um bis zu 9 % aus – zu viel für manche Wasserleitung, die dann platzt. Wie aus Berechnungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht, geschehen solche Schäden 30.000 bis 40.000 Mal jährlich in Deutschland – und kosten die Versicherer zwischen 120 und 150 Mio. Euro. Damit ist Frost für 3 bis 4 % der jährlich 1,1 Mio. Leitungswasserschäden in der Wohngebäudeversicherung verantwortlich. Gemessen am Schadensaufwand liegt der Anteil bei ca. 5 %.

Die Wohngebäudeversicherung leistet für Schäden, die durch geplatzte Wasserohre an den wasserführenden Leitungen und den dazugehörigen Anlagen entstehen, also Wasserver- und -entsorgung, Heizkörper und -rohre, Wasch- und Spülmaschinen sowie Klima- und Wärmepumpen. Wenn Teppiche, Möbel, Kleidung, Elektrogeräte etc. durch geplatzte Wasserohre beschädigt sind in der Hausratversicherung abgedeckt.

So kann es verhindert werden

Der GDV weist zugleich darauf hin, dass sich solche Schäden leicht vermeiden lassen. So sollten alle Räume ausreichend beheizt werden und das Heizungsventil sollte niemals vollständig zugedreht werden – auch nicht in selten genutzten Räumen. Zudem schützt die Frostschutzstellung am Heizkörperventil nur bedingt vor Frostschäden, denn es sorgt nur dafür, dass der Heizkörper nicht einfriert. Hingegen sind Rohre, die entfernt vom Heizkörper verlegt sind, nicht geschützt. Zudem sollten Wasserleitungen im Außenbereich oder unbeheizten Räumen nach Möglichkeit vom Wasser genommen oder leergelaufen lassen werden. Damit keine kalte Zugluft auf die Rohre einwirken kann, sollten Hausbesitzer die Isolierung ausbessern, dabei sollten unbedingt auch die Kellerfenster geprüft werden. Durch wärmespeicherndes Isoliermaterial sollten zudem freiliegende Wasserohre vor den kalten Temperaturen geschützt werden. (ahu)