DIA-Studie: Augen auf bei Wohnimmobilien zur Altersvorsorge
27.10.2013
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Der Erwerb von Wohnimmobilien für die langfristige Altersvorsorge erfordert heute in viel stärkerem Maße Differenzierungen zwischen den einzelnen Regionen und Städten, als dies in der Vergangenheit notwendig war.
(fw/ah) In früheren Wohnungsmarktzyklen stieg die Nachfrage flächendeckend, so dass die Devise „Lage, Lage, Lage" ausreichend Orientierung lieferte. Heute heißt es stattdessen „Region, Region, Region". Das geht aus der jüngsten Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) hervor. In der Studie „Wohnimmobilien zur Altersvorsorge – Worauf muss man achten?" untersuchte das Marktforschungsunternehmen empirica AG die Trends auf dem deutschen Wohnungsmarkt und die Kriterien für die Auswahl von Wohnimmobilien für die Altersvorsorge.
In den Zuwanderungsregionen steigt die Einwohnerzahl und das Wohnungsangebot hält nicht Schritt mit dem Zuwachs der Haushalte. Dagegen sinkt in den Abwanderungsregionen nicht nur die Einwohnerzahl, sondern auch die Anzahl der Haushalte. Dennoch werden auch dort Neubauten errichtet.
„Neubau in schrumpfenden Märkten ist kein Paradox. Auch dort gibt es zahlungskräftige Nachfrager, deren Ansprüche im vorhandenen Bestand nicht erfüllt werden können, weil eine automatische Aufwertung durch quantitative Zusatznachfrage fehlt", sagt Dr. Reiner Braun, der gemeinsam mit Ulrich Pfeiffer die Studie verfasst hat. Jeder zusätzliche Wohnungsbau erhöhe dort aber den bestehenden Leerstand eins zu eins. „Das trifft dann immer zuerst die weniger attraktiven Standorte und Bauformen."
Investitionen lohnen sich in den „LILA-Lagen", wo die Landschaft schön, die Infrastruktur gut, die Lebensqualität hoch und das Arbeitsangebot reichlich ist. „Das muss nicht immer im Westen sein und es sind nicht nur die Städte. Auch im Osten, auf dem Land und in Kleinstädten gibt es gute LILA-Lagen", fügt Braun hinzu. Investoren, die sich an diesen Lagen orientieren, setzen auf quantitatives Wachstum.
Trotz der stark gewachsenen Nachfrage, so ein weiteres Fazit der DIA-Studie, ist am deutschen Wohnungsmarkt noch keine Preisblase entstanden. Eine solche Blase droht, wenn sich Normalverdiener eine Immobilie nicht mehr leisten können, weil die Kaufpreise schneller steigen als die Mieten oder Einkommen, und in spekulativer Erwartung steigender Mieten oder Preise ohne Rücksicht auf die Nachfrage immer mehr Wohnungen gebaut und dazu immer mehr Kredite aufgenommen werden.