Der Kunde mit seinen Bedürfnissen steht im Mittelpunkt

05.11.2021

Hermann Pfeifer, verantwortlich für den Vertrieb von aktiven wie passiven Produkten über Vertriebspartner an Retailkunden / Foto: © Amundi

Im Frühjahr hat Europas größter Assetmanager Amundi seinen Vertrieb in Deutschland neu aufgestellt. Hermann Pfeifer übernimmt die Verantwortung für den Vertrieb von aktiven wie passiven Produkten über Vertriebspartner an Retailkunden. finanzwelt sprach mit ihm über die Herausforderungen im Vertrieb, den ETF-Boom und das allgegenwärtige Thema ESG.

finanzwelt: Herr Pfeifer, seit Frühjahr 2021 haben Sie in Ihrer Funktion als Head of Distribution Germany noch mehr Verantwortung. Welche Ziele setzen Sie sich? Hermann Pfeifer» Amundi ist der größte europäische Vermögensverwalter. Das gesamte Team, sowohl auf der aktiven als auch passiven Seite, ist angetreten, um unsere Marktposition zu behaupten und auszubauen. Die organisatorischen Veränderungen im Vertrieb zielen auf die Bündelung der Kräfte, um letztlich die Effizienz zu steigern. Im Fokus unseres Interesses steht der Kunde mit seinen Bedürfnissen, und wir erachten es als unsere Kernaufgabe, diesem Ziel mit einem noch verbesserten Service in der Betreuung über alle Vertriebsbereiche hinweg gerecht zu werden.

finanzwelt: Sie sprachen es bereits an. Ihr Haus bietet sowohl Produktlösungen auf aktiver als auch passiver Seite. Hat beides gleichermaßen Berechtigung? Pfeifer» Absolut. Seit mehr als fünf Jahren bin ich Head of ETF, Indexing & Smart Beta Business Deutschland, Österreich und Osteuropa. Ich kenne das ETF-Geschäft auch von vorherigen Stationen und weiß um die Vorteile passiven Investierens. Das starke Wachstum des Volumens und die immer größere Produktvielfalt sprechen eine klare Sprache. Gleichzeitig gilt, dass beide Investmentstile ihre Daseinsberechtigung haben und einen Mehrwert für den Kunden bieten können. Letztlich zählen eine kluge Auswahl und Mischung der Investmentvehikel.

finanzwelt: Der ETF-Markt boomt, die Nettomittelzuflüsse sind gigantisch. Dabei steigt auch das Interesse der Privatanleger stetig an? Pfeifer» ETFs sind für ein breites Anlegerspektrum interessant. Dafür gibt es viele Gründe, die etwa in der Transparenz, Einfachheit, Innovationsfähigkeit und nicht zuletzt der Kostenstruktur liegen. Der Boom des ETF-Geschäfts wird dabei auch vom weiter steigenden Interesse insbesondere der Privatanleger getrieben. So hat sich das ETF-Geschäft bei Onlinebanken in der Pandemie beschleunigt. Kein Einmaleffekt, sondern hier sehen wir eine stetige Entwicklung und können auch speziell die junge, finanzaffine Bevölkerungsschicht erreichen.

finanzwelt: ESG und Impact Investing. Gefühlt vergeht kein Tag ohne ein neues Produkt mit diesem Label. Wie steht Amundi zum Thema nachhaltiges Investieren? Pfeifer» Fakt ist, dass das verwaltete Vermögen in ESG-Fonds und entsprechenden ETFs zuletzt überproportional stark gewachsen ist. ESG ist kein Modetrend, der morgen wieder verschwindet. Nein, dieses Thema begleitet uns weiter. Angetrieben wird diese Entwicklung natürlich auch durch den EU-Aktionsplan zur Finanzierung des nachhaltigen Wachstums. Auch das gestiegene Nachhaltigkeitsbewusstsein von Unternehmen und vieler Menschen tragen zu dieser Entwicklung bei, so dass ESG-Kriterien längst zu einem zentralen Anlagekriterium geworden sind. Wir als globales Haus mit französischen Wurzeln haben die Wichtigkeit dieses Themas längst erkannt. Nachhaltiges Investieren ist seit der Gründung von Amundi einer unserer Strategiepfeiler. Aktuell verwalten wir rund 800 Mrd. Euro in nachhaltige Anlagestrategien. Zwei Beispiele: Der Amundi Ethik Fonds wurde bereits Mitte der 80er Jahre aufgelegt. Und auch der Amundi Global Ecology ESG-Fonds legt seit mehr als 30 Jahren in Aktien nachhaltig agierender Unternehmen an. Das ist ein eindeutiges Bekenntnis. (ah)