Das verdienen selbstständige Versicherungsvermittler
06.08.2019
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Ungefähr je ein Drittel der Vermittler fahren einen Brutto-Jahresgewinn unter 50.000 Euro, bis 100.000 Euro oder darüber ein. Die Stundenverdienste variieren je nach Einkommensgruppe zwischen 18 und 94 Euro. Das geht aus der Strukturanalyse des Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK) hervor.
In der Verbandszeitschrift „Versicherungs-Vermittlung“, Ausgabe 07/08/19, informiert die Interessenvertretung über die Gewinnsituation der Umfrageteilnehmer. Daraus geht hervor, dass elf Prozent der Vermittler einen Jahresgewinn bis zu 25.000 Euro verbuchen können. 20 Prozent erreichen darüber hinaus bis zu 50.000 Euro, zusammengerechnet also 31 Prozent. Über ein Drittel der Vermittler befindet sich in der Gruppe zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Das gewinnstärkste Drittel verdient mehr als 100.000 Euro – dazu zählen neun Prozent Spitzenverdiener mit über 200.000 Euro.
BVK hält 50.000 Euro für das nötige Minimum
Gegenüber der vorherigen BVK-Strukturanalyse vor zwei Jahren (19.5.2017) ist die Größe der einzelnen Einkommensgruppen ungefähr gleichgeblieben. Bemerkenswert findet der BVK, dass 56 Prozent der Vermittler es nicht geschafft hätten, ihren Gewinn zu erhöhen.
Der Verband betont, „dass es sich bei einem Großteil der Teilnehmer um Einzelkaufleute handelt, die den hier angegebenen Gewinn – wie jeder Betrieb – noch zu versteuern und daraus den gesamten Lebensunterhalt zu bestreiten haben“. Daher sollte nach Meinung des BVK der Gewinn mindestens so hoch sein wie das Jahresgehalt eines Angestellten mit einer ähnlichen Tätigkeit. Einzelunternehmer müssten wenigstens 50.000 Euro Brutto verdienen, um die verschiedenen Aufgaben, die Verantwortung und das unternehmerische Risiko eines Vermittlers entsprechend zu entlohnen.
Spitzensatz bei 94 Euro pro Stunde
Aus der angegebenen Anzahl der Inhaber im Vermittlerbetrieb, den gearbeiteten Stunden und dem Gewinn hat der Verband außerdem den Gewinn pro Stunde je Inhaber in den einzelnen Einkommensklassen errechnet. Daraus ergibt sich, dass die Teilnehmer in der Gruppe mit einem Jahresgewinn bis 80.000 Euro einen Gewinn pro Stunde je Inhaber von durchschnittlich 18 Euro erreichen. In der Gewinngruppe über 500.000 Euro liegen die Inhaber sogar bei 94 Euro pro Stunde.
Die Strukturanalyse hat die Antworten von mehr als 2.500 Versicherungsvermittlern zu 43 Fragen ausgewertet. Unter den Befragten befanden sich 68 Prozent gebundene Vertreter, 25 Prozent Vertreter mit eigener Registrierung und sieben Prozent Makler. Der BVK führte die Analyse in Kooperation mit dem VersicherungsJournal und Professor Dr. Matthias Beenken von der Fachhochschule Dortmund durch. Die kompletten Ergebnisse erscheinen im Herbst als Studie im VersicherungsJournal.(sh)