Darauf kommt’s beim Depotkonto an
10.08.2016
Foto © Jochen Manz, Postbank
Wer an der Börse einsteigen will, für den ist ein Depotkonto bei einer Bank Pflicht. Das Geldhaus verwahrt die Wertpapiere und kümmert sich um die laufende Verwaltung. Der Service hat allerdings seinen Preis. Auf diese Punkte sollten Wertpapiereinsteiger bei der Auswahl achten.
Anleger, die an der Börse investieren wollen, können dies nicht auf eigene Faust. Sie müssen eine Bank damit beauftragen, für sie mit Aktien oder Anleihen zu handeln. Bevor die Bank jedoch den ersten Auftrag annimmt, muss der Anleger ein Depot eröffnen, auf dem jeder Kauf und Verkauf verbucht wird – ähnlich wie auf einem Girokonto. Mit dem Depotkonto übernimmt die Bank nicht nur die Verwahrung der Wertpapiere, sondern erledigt auch die laufende Verwaltung: "Sie kümmert sich zum Beispiel darum, dass anfallende Zinsen und Dividenden auf einem separaten Konto gutgeschrieben werden und informiert den Inhaber über wichtige Ereignisse – etwa wenn er zu einer Hauptversammlung eingeladen wird", erläutert Helma Eckhardt von der Postbank. Bei der Eröffnung des Depots erfragt die Bank neben persönlichen Daten auch die Erfahrungen des Anlegers mit Börsengeschäften und Wertpapieren. Zudem möchte sie wissen, ob er sich selbst eher als sicherheitsorientiert oder risikofreudig einschätzt. Danach entscheidet sie, mit welchen Anlageformen der Wertpapierkunde überhaupt handeln darf. Wer darüber hinaus etwa Optionsscheine oder Optionen kaufen möchte, muss zuvor als termingeschäftsfähig eingestuft werden. Denn formaljuristisch sind diese hochspekulativen Investments nichts anderes als unverbindliche "Wettgeschäfte".
Kosten und Nutzen
Die Preise für ein Depot variieren von Institut zu Institut. Einige Banken bieten das Depotkonto selbst kostenlos an. Das erscheint auf den ersten Blick günstig. Allerdings muss der Anleger dabei auch noch die Provisionen und Gebühren, die bei jeder seiner Börsenorders anfallen, berücksichtigen. Andere Banken berechnen dagegen einen jährlichen Pauschalpreis, der alle Leistungen umfasst, was sich häufig vor allem für aktive Wertpapierbesitzer mit großem Depotbestand als preisgünstig erweist. Rechnet die Bank dagegen jeden Depotposten einzeln ab, ist das eher von Vorteil für Anleger, die nur wenige unterschiedliche Wertpapiere im Bestand haben. Zu beachten ist auch, ob andere Services und Leistungen, wie zum Beispiel Kurslimits, die der Depotinhaber bei seinen Kauf- und Verkaufsaufträgen setzen kann, gesondert berechnet werden. "Anleger sollten sich zuerst Gedanken darüber machen, welche Funktionen und Services sie bei einem Depotkonto wirklich benötigen, und sich dann für ein passendes Angebot entscheiden", so die Postbank Expertin. www.postbank.de