„Blockchain ist noch lange keine Gelddruckmaschine“

30.01.2018

Uwe Eilers, Geschäftsführer FV Frankfurter Vermögen GmbH / Foto: © Frankfurter Vermögen GmbH

Durchaus vielversprechend, so könnte man den Jahresauftakt an den Börsen zusammenfassen. Doch wie lange hält sich dieser Optimismus noch? Wo liegen die Chancen? Und was ist von der Blockchain-Technologie zu halten? Über diese und weitere unternehmensrelevante Themen sprach finanzwelt im Exklusiv-Interview mit Uwe Eilers, Geschäftsführer der FV Frankfurter Vermögen GmbH.

finanzwelt: Herr Eilers, die ersten Wochen in 2018 sind Geschichte. Wie sind Sie mit dem Jahresauftakt zufrieden?

Eilers: Mit dem Jahresauftakt sind wir mehr als zufrieden! Nicht nur dass unser Mischfonds „Calibrate Total Return“ neue Höchststände erreichen konnte, war es auch möglich das Fondsvolumen im Januar von EUR 9,3 Mio. auf nunmehr bereits EUR 15 Mio. zu steigern. Daneben waren wir mit einem eigenen Stand auf dem Fondskongress in Mannheim vertreten, wo wir unter anderem sehr gute Gespräche auch mit Bankvertretern aus dem Bereich Depot-A als auch Depot-B (Berater) sowie mit Vertretern von Family Offices und Vermögensverwaltern führen konnten. Unsere Bekanntheit konnten wir mit dem Messeauftritt überdies erheblich steigern.

finanzwelt: Welche Neuigkeiten gibt es bei der FV Frankfurter Vermögen GmbH?

Eilers: Mit der Erteilung der Lizenz nach §32 Abs. 1 KWG können wir nunmehr auch unsere Vermögensverwaltung aufbauen und ausbauen. In dem Segment betreuen wir sowohl Privatkunden als auch institutionelle Kunden, wie z.B. Stiftungen. Dafür suchen wir noch erfahrene Mitarbeiter in der Beratung, die gerne auch über 50 Jahre alt sein können. Wichtig ist, dass sie Motivation und unternehmerisches Denken mitbringen.

finanzwelt: Ihr Fonds, der Calibrate Total Return, überzeugte in 2017 mit einer außerordentlich guten Wertentwicklung. Was machen Sie gegenüber vielen Wettbewerbern anders?

Eilers: Ja, mit knapp 18 % Rendite bei einer Volatilität von 5,2% sind wir in der Spitzengruppe der flexiblen Mischfonds angelangt. Unserem Slogan „Vorne dabei, bei voller Kontrolle“ konnten wir dabei vollumfänglich gerecht werden.

Folgendes zeichnet unsere Fondsmanager John O’Donnell und Stephan Seip aus: beide sind jeweils seit rund 20 Jahren im Segment der Small- und MidCaps tätig und bringen damit die in dem Segment unabdingbare nötige Erfahrung mit. Überdies finden regelmäßige intensive Gespräche mit den Vorständen der Zielunternehmen statt, bevor ein Investment getätigt wird. In der Folge werden die jeweiligen Aussagen auf Plausibilität analysiert, auf die dann die Anlageentscheidungen fußen. Der überwiegende Teil des Portfolios besteht aus Value-Titeln, die günstig bewertet sind und dessen Risiken überschaubar sind.

Unabhängig davon wird ein strenges Risikomanagement gefahren. Dies wird nicht nur auf die Kurse der einzelnen Unternehmen angewandt, sondern auch das allgemeine Marktrisiko findet Berücksichtigung in der Steuerung.

finanzwelt: Nun waren insbesondere Small- und MidCaps in den vergangenen Jahren sehr gefragt. Wird nicht jetzt langsam die Luft dünn?

Eilers: Für einige Werte, die bereits recht hoch bewertet sind, wird die Luft sicherlich langsam dünn. Dennoch gibt es für uns auch in Zukunft genügend Firmen, in die investiert werden kann. Immer wieder gibt es beispielsweise Unternehmen, die in schweres Fahrwasser kommen und wo die Kurse abstürzen. Einige davon kriegen die Kurve und gerade dort sind dann oft sehr gute Chancen. Dies gilt es frühzeitig zu erkennen und in die Unternehmen zu investieren, egal ob in dessen Aktien oder Anleihen.

finanzwelt: Ein Thema ist derzeit fast omnipräsent - Blockchain und Kryptowährungen. Wie stehen Sie dazu?

Eilers: Blockchain ist für viele Unternehmen eine Möglichkeit Prozesse effizienter zu gestalten, Gelder einzusparen und hochkomplexe Anwendungen einfacher umzusetzen. Dennoch ist es noch lange keine Gelddruckmaschine. Ebenso ist es nicht so trivial die Blockchain-Technologie umzusetzen. Für Mittelständler kann es noch eine längere Zeit dauern, bis die Technologie wirklich effizient eingesetzt werden kann.

Kryptowährungen können eine Ergänzung zu Landeswährungen werden. Allerdings nur dann, wenn es gelingt, Kriminelle (z.B. Drogen- und Waffenhändler) sowie kriminelle Machenschaften aus dem Geldkreislauf herauszubekommen (z.B. Diebstähle von Geldern aus dem System). Eine weitere damit verbundene Bedingung wird zudem die weitgehende Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Transaktionen sein, damit den Regierungen auch die Erhebungen von Steuern und Verfolgung von Straftaten ermöglicht wird. Ansonsten wird es ein reines Spekulationsinstrument für Zocker bleiben, wo auf Dauer wieder sehr viele Kleinanleger Gelder verlieren und teilweise mit abstrusen Versprechungen abgezockt werden.