Bausparkassen kämpfen um Prozente
30.07.2015
Eine aktuelle Umfrage der Bankenaufsicht ergab, dass die Bausparkassen zwar mit den von der europäischen Zentralbank gesteuerten Nullzinsen zurechtkommen, aber diese im Interesse der Bausparer ablehnen.
2015-07-31 (fw/db) Der Verband der Privaten Bausparkassen e.V. teilt den Medien mit, dass als Teil einer größeren Umfrage der Bankenaufsicht zu den Auswirkungen der Niedrigzinssituation auf die Kreditwirtschaft es ein erneutes Auskunftsersuchen bei Bausparkassen gab. Wie schon bei der Zinsrisikoumfrage Ende 2014 zeigt auch das aktuelle Ergebnis, dass die privaten Bausparkassen unterschiedliche Zinsentwicklungen bewältigen können.
Die größte Herausforderung stellen dabei unverändert Szenarien dar, die von einem lang anhaltenden, extrem niedrigen Kapitalmarktzinsniveau ausgehen. Hier sind die Spezialkreditinstitute bereits jetzt aufgefordert, die Balance im Bausparkollektiv zwischen Sparen und Finanzieren nachhaltig zu sichern. Dies geschieht durch neue, an das veränderte Kapitalmarktumfeld angepasste Bausparprodukte und Baufinanzierungen, durch Angebote an Kunden, aus Altverträgen, bei denen das Erreichen eines Bauspardarlehens erkennbar nicht mehr im Vordergrund steht, in aktuelle Tarife zu wechseln, oder durch Beendigung dieser Verträge auf Basis der gesetzlichen Möglichkeiten und geltenden Rechtsprechung.
Die Bewältigung des Übergangs in die politisch gesteuerte Nullzins-Welt ist darüber hinaus zwangsläufig verbunden mit Kosteneinsparungsprogrammen bei den Bausparkassen selbst.
Die Ergebnisse des Auskunftsersuchens führen erneut vor Augen, dass die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank ausgerechnet die einlagenbasierten Geschäftsmodelle der Kreditwirtschaft spürbar unter Druck setzt, die sich in der Finanzkrise als wichtiger Stabilitätsanker erwiesen haben.
Dietmar Braun