Allianz baut Entertainment-Sparte global aus

26.05.2015

Die Allianz ist der erste Film-Versicherer in Hollywood mit über 100-jähriger Erfahrung. Die Allianz Global Corporate & Specialty stärkt das globale Team für Entertainment-Versicherung mit Experten.

2015-05-27 (fw/db) Die Allianz SE baut ihre Versicherungsangebote für die schnell wachsende internationale Unterhaltungsindustrie aus. Seit langem versichert das Unternehmen Film- und Fernsehproduktionen sowie Live-Veranstaltungen in Nordamerika. Dieses Entertainment-Geschäft soll in diesem Jahr auf Großbritannien und Australien ausgeweitet werden; 2016 sollen weitere Länder weltweit folgen.

Die Versicherungen für die Unterhaltungsbranche werden von der Industrieversicherungssparte der Allianz, der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), angeboten. Dabei wird das von Lauren Bailey geleitete Team, das zuvor Teil der Allianz Tochter Fireman's Fund Insurance Company (FFIC) war, mit dem internationalen Netzwerk und dem Produktportfolio der AGCS zusammengeführt. Mit diesem Schritt bündelt die Allianz ihr Expertenwissen und stärkt ihre Rolle als führender Versicherer für die weltweite Unterhaltungsindustrie.

Global Entertainment als neue Sparte

Die neue Sparte „Global Entertainment“ geht zurück auf die im September 2014 beschlossene Integration des Firmenkundengeschäfts von FFIC in die AGCS. Seit vielen Jahrzehnten gilt die Entertainment-Sparte von FFIC als Marktführer in Nordamerika. Anfang 2015 wurde Lauren Bailey, die schon bei FFIC das Entertainment-Geschäft geleitet hatte, von der AGCS zum Global Head of Entertainment ernannt.

„Dies ist ein entscheidender Schritt für die Allianz. Mit der Integration des Entertainment-Geschäfts in die AGCS schaffen wir ein starkes Team, das auf beiden Seiten von langjähriger Erfahrung und einer etablierten Marktposition profitiert“, sagt Chris Fischer Hirs, CEO der AGCS.

AGCS biete bereits sich ergänzende Versicherungen für die Film- und Eventbranche. So versichere man Transporte für Konzerttourneen, Satelliten, die Live-Events übertragen, oder den Einsatz von Schiffen bei Dreharbeiten. Wo klassische Versicherungen nicht ausreichen, könne AGCS über alternativen Risikotransfer einzelnen Kunden zudem maßgeschneiderte Lösungen anbieten.

„All das bringen wir nun unter dem Dach einer einzigen Marke zusammen. Außerdem punkten wir bei unseren Kunden mit einem breiten Deckungsumfang, einem weltweitem Netzwerk und finanzieller Stabilität“, so Fischer Hirs.

Globale Positionierung

Eine Entertainment-Versicherung deckt typischerweise Sach- und Haftpflichtschäden für Produktionen und Live-Veranstaltungen ab. Dazu zählen materielle Schäden beim Casting oder bei der Crew, bei Garderobe oder Requisiten; auch die Kosten für mögliche Produktionsverzögerungen infolge von Sachschäden am Film-Set werden gedeckt. Haftplicht-Bausteine sind ebenfalls wichtig bei Entertainment-Deckungen: Denn der Organisator von Veranstaltungen haftet für mögliche Verletzungen der Darsteller wie auch der Zuschauer.

Durch ihr weltweites Netzwerk kann die AGCS Kunden unterstützen, die an verschiedenen Standorten tätig sind oder außerhalb der traditionellen Drehorte Hollywoods drehen. Laut UNESCO ist die Filmbranche ausgesprochen international und nur 12 Prozent der Filmproduktionen werden tatsächlich in den Vereinigten Staaten realisiert. Asien beherrscht die Branche mit Indien, China und Japan – dort werden 35 Prozent der Kinofilme produziert. Die europäische Filmbranche ist vor allem in den fünf Ländern Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien vertreten; dort finden 17 Prozent der weltweiten Filmproduktionen statt.

Deckungen für Live-Veranstaltungen

Jenseits von Hollywood ist das AGCS Entertainment-Team bereits in vielen anderen Ländern für die Filmbranche tätig. Gleiches ist nun das Ziel für Live-Veranstaltungen.

„Im Bereich der Live-Veranstaltungen möchten wir unsere Kompetenz international weiter ausbauen, so wie wir das bereits bei Film- und Fernsehproduktionen erfolgreich geschafft haben“, erklärt Lauren Bailey, Global Head of Entertainment. „Wir stellen sicher, dass wir im Underwriting, aber auch für die Schadenbearbeitung und Risikoberatung richtig aufgestellt sind – und zwar auch in Märkten außerhalb der USA. So bieten wir Kompetenz, maßgeschneiderte Deckungen und Kundenfokus und können zugleich unser eigenes Portfolio besser diversifizieren und ausbalancieren.“

Eine Geschichte so alt wie Hollywood

Die Erfahrung des globalen Entertainment-Teams von AGCS reicht über 100 Jahre bis in die Stummfilmzeit in Hollywood in den 1890ern zurück. In den vergangenen Jahrzehnten wurden zahlreiche Filmproduktionen versichert – von preisgekrönten Blockbustern über unabhängige Dokumentationen bis hin zu Werbespots. Im Bereich der Live-Entertainments wurden einige der erfolgreichsten Musik-Tourneen und -festivals gedeckt. Sogar als Versicherer von Hochzeiten und Sonderveranstaltungen in den USA hat sich das Entertainment-Team einen Namen gemacht. Sein Wissen als Versicherer und Spezialist für Risikoprävention gibt das Team im Rahmen des Sponsorings der vor kurzem in den USA gegründeten Event Safety Alliance weiter.

„Wir sind sehr stolz auf unsere starke Tradition und Marktstellung in den Vereinigten Staaten, Kanada und Großbritannien“, sagt Lauren Bailey. „Heute ist die Entertainment-Brache jedoch durch und durch international, angefangen bei einem Spionagethriller, der auf vier Kontinenten gedreht wird, bis hin zur der Welttournee einer Rockband. Was wir als global tätiger Versicherer anbieten und was unsere Kunden in der Unterhaltungsindustrie brauchen, passt sehr gut zusammen.“

Gleichzeitig mit der Ernennung von Bailey im Januar 2015 besetzte AGCS weitere Führungspositionen im Entertainment-Team. Wendy Diaz ist für die Versicherung von Film- und TV-Produktionen verantwortlich, David Cloward für die Versicherung von Live-Veranstaltungen. Susan McGuirl übernimmt die Position des Regional Line of Business Head North America während Lynne Pepper die regionale Verantwortung für Kanada und Ian Mercer jene für Großbritannien übernimmt.

Dietmar Braun