47 % Umsatzsteigerung dank Corona?

Das diesjährige Weihnachtsgeschäft könnte dem Online-Handel kräftige Zuwächse bescheren – und damit auch die Aktienkurse von E-Commerce-Anbietern zu weiteren Höhenflügen verhelfen.

Seit gestern ist in Deutschland wieder Lockdown. Da dieser mitten in das Weihnachtsgeschäft fällt, dürften vor allem die Einzelhändler darunter leiden – auch weil damit der schon seit Jahren bestehende Trend zum Online-Weihnachtsshopping verstärkt wird. So geht aus einer Infografik von Block-Builders.de hervor, dass mittlerweile jeder dritte Deutsche seine Weihnachtseinkäufe ausschließlich online erledigt. In diesem Jahr hat der Online-Handel im Weihnachtsgeschäft sogar noch weiter gewonnen: Nachdem im vergangenen Jahr noch 60 % der Bundesbürger beim Weihnachtseinkauf unter anderem oder sogar ausschließlich auf den Online-Handel setzten, waren es in diesem Jahr bereits 70 %.

Der stationäre Einzelhandel kann auch nicht davon profitieren, dass die Deutschen mit durchschnittlich ca. 500 Euro so viel für Geschenke ausgeben wollen wie noch nie zuvor. So erwarten Analysten, dass der Weihnachtsumsatz im stationären Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahr um 14 % geringer ausfällt als im vergangenen Jahr. Der Weihnachtsumsatz der Online-Händler dürften hingegen um 47 % zulegen. Das schlägt sich auch in den Aktienkursen der Online-Händler nieder. So konnte Amazon seinen Börsenwert binnen eines Jahres um 63 % steigern, Shopify legte diesbezüglich sogar um 163 % zu. Hingegen haben stationäre Händler wie Tom Tailor oder Hugo Boss im selben Zeitraum 69 bzw. 36 % an Börsenwert verloren.

Dass vor allem der Online-Handel vom diesjährigen Weihnachtsgeschäft profitiert, hängt auch damit zusammen, dass viele Deutsche das Thema Weihnachtshopping nicht sehr früh angehen. So gaben 30 % der Befragten an, dass sie nach dem 16. Dezember und damit nach Beginn des Lockdowns Geschenke kaufen möchten.

"Während den Einschränkungen im Angesicht der Corona-Krise setzen immer mehr Bundesbürger auf Online-Shopping", so Block-Builders-Analyst Raphael Lulay. "Dabei zeigt die Erhebung, dass diese größtenteils positive Erfahrungen hiermit machen. Der stationäre Handel steht vor zahlreichen Herausforderungen, auch über Covid19 hinaus".  (ahu)