Gutes Gewissen, gute Rendite

27.08.2019

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Investment in Nachhaltigkeit ist ein uralter Megatrend, der niemals out of fashion sein wird. Warum? Weil er auf lange Sicht alternativlos ist. Aber vor allem, weil er gute Renditen erwirtschaftet.

Nachhaltigkeit gibt nicht erst seit den Friday for Future-Demonstrationen. Und auch nicht erst seit der Anti-Atomkraft-Bewegung Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre, aus der die Grünen hervorgingen. Nachhaltigkeit, der Begriff kommt aus der Forstwirtschaft. Und wird dort seit hunderten von Jahren praktiziert. Und es ist ganz einfach. Was Du aus der Natur entnimmst, musst Du wieder zurückgeben. Und das funktioniert in der Holzwirtschaft in Mitteleuropa recht gut. Man macht keine Kahlschläge, sondern entnimmt Bäume, die alt genug sind zum Schlagen. Und anschließend forstet man wieder entsprechend auf. In der Landwirtschaft hat das auch lange Zeit sehr gut funktioniert. Man erntet und sät und gibt dem Boden das zurück, was man ihm an Mineralien und Nährstoffen genommen hat. Leider führt die Spezialisierung in reine Agrarwirtschaft zum einen und Massentierhaltung zum anderen dieses System ad absurdum. Die einen haben zu wenig natürlichen Dünger und kaufen Kunstdünger, die anderen haben zu viel und die viele Gülle gefährdet das Grundwasser. Aber das alte Prinzip funktioniert heute noch und wir Menschen haben schon danach gelebt, bevor es den Begriff Nachhaltigkeit und die Umweltschutzbewegung gab. Wir kommen sicher auch wieder dahin. Aber nicht durch Verbote, sondern wenn wir den Wert eines landwirtschaftlichen Produktes wieder erkennen und zu schätzen wissen.

Alles nichts Neues

Nachhaltigkeit im Sachwertbereich ist an sich auch nichts Neues. Im Gegenteil: Fast jede Sparte oder Assetklasse hatte bereits erste Nachhaltigkeitsprojekte: Green Building, Containerschiffe mit alternativem Antrieb, Waldfonds, Solarparks usw. Und mit der Assetklasse Renewable Energy hatte man sogar eine ausschließlich nachhaltige Assetklasse, bis der Stopp der Einspeisevergütung (bzw. Reduktion) sie für Privatanleger nicht mehr so rentabel machte. Leider ist es so, dass gerade die Waldfonds, die vor ca. zehn Jahren aufkamen und nicht zuletzt der Windradanbieter Prokon der Branche einen echten Bärendienst erwiesen hat. Sie spielten mit dem grünen Gewissen der Anleger und lockten sie mit viel zu hohen Renditen. Kombiniert mit zu hohen Provisionen, schlechtem Management und verbrecherischer Gier hatten wir wieder einmal den Skandal in der Branche. Aber in welcher Assetklasse gab es keine schwarzen Schafe? Und nur weil es den Crash mit Wölbern Immobilien gab, investiert niemand mehr in Immobilien? Es muss eben logisch sein und kein Schloss aus Sand. Die Marktmechanismen sollten funktionieren.

Was sich konkret hinter dem sehr dehnbaren Begriff "Nachhaltigkeit" verbirgt, lesen Sie auf Seite 2