Wie digital ist der Handel?

04.02.2020

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Im Rahmen einer Studie wird bald ermittelt, wie die Digitalisierung den Einzelhandel verändert. Spannend dürfte zu beobachten sein, wie sich die Entwicklung in den vergangenen Jahren verlaufen ist. Dabei geht es um mehr als nur den Online-Handel.

Das ibi reserach an der Universität Regensburg befragt gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und zahlreichen IHKen deutschlandweit Einzelhändler zur Nutzung ihrer Offline- und Online-Vertriebswege und dem Einsatz neuer Technologien. Die Untersuchung will ein Bild der aktuellen Bedarfe des Handels vor Ort in Bezug auf Digitalisierungsfragen erstellen. Dabei wird folgenden Fragen nachgegangen: Welche Gründe sprechen für oder gegen den Aufbau eines Online-Shops? Wie digital sind innerbetriebliche Abläufe aktuell? Und wie schätzen Händler ihre Arbeit in der Zukunft ein? Im Rahmen des Forschungsprojekts werden Handelsunternehmen verschiedener Vertriebstypen (u. a. Online-Händler, stationäre Händler, Multikanal-Händler) zu aktuellen Themen der Branche befragt. Durch die Ergebnisse der Studie sollen Unterstützungsbedarfe und Hemmnisse identifiziert werden, mit denen sich der Einzelhandel aktuell konfrontiert sieht.

Weil die Digitalisierung stationäre und Online-Händler gleichermaßen betrifft, werden in der Studie gezielt nicht allein Händler befragt, die ihre Produkte online vertrieben. So werden auch innerbetriebliche Abläufe und Aktivitäten im Bereich Kundenkommunikation und Marketing hinsichtlich ihres Digitalisierungsgrades unter die Lupe genommen. Zudem wird betrachtet, wie sich die Situation seit der Vorgängerstudie im Jahr 2017 entwickelt hat. Beispielsweise gab damals nur jeder fünfte der 2.000 Befragten an, bereits im Back-Office digitale Systeme einzusetzen. Zwar verkaufte damals mehr als die Hälfte aller Teilnehmer ausschließlich stationär, jedoch plante mehr als ein Drittel davon, in den kommenden Jahren Online-Aktivitäten zu starten. Zudem sahen vor drei Jahren 40 % aller Händler ihr Geschäftsmodell durch die Marktmacht globaler Marktplätze wie Amazon und eBay gefährdet. Deren Einfluss wird auch in der Handelsstudie 2020 thematisiert.

Bis 31. März 2020 können Händler unter folgendem Link an der Befragung teilnehmen: www.ibi.de/handelsstudie2020

Die Beantwortung der Fragen dauert circa 15 Minuten. Die Aussagen werden selbstverständlich vertraulich behandelt und anonym ausgewertet. Die Studienergebnisse werden dann im Mai 2020 veröffentlicht. (ahu)