Weltweiter Preisanstieg bei Wohnimmobilien

07.10.2016

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Besonders in China und Großbritannien steigen die Preise für Wohnimmobilien. Ehemals starke Märkte wie Istanbul, Stockholm und Auckland rutschten im "Global Residential Cities Index" hingegen zum Teil deutlich ab.

Laut Global Residential Cities Index" sind bis Ende Juni diesen Jahres die Preise für Wohnimmobilien weltweit um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Index wird von der internationalen Immobilienberatung Knight Frank erstellt und analysiert die Preise für Wohnimmobilien im mittleren Segment auf Basis der Erhebungen nationaler statistischer Ämter oder Zentralbanken in 150 Städten weltweit. Von den 150 untersuchten Städten gab es in 114 bis zum Ende des ersten Halbjahres 2016 einen Wertzuwachs, der in 31 Standorten sogar zweistellig war. Besonders die Städte an der chinesischen Ostküste haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass der Index die stärkste Wachstumsrate seit zwei Jahren zu verzeichnen hat. Deshalb ist es nicht verwunderlich dass die Stadt mit dem höchsten Preisanstieg eine chinesische ist, nämlich das schnell expandierende Technologie-Drehkreuz Shenzen. Dort war der Preisanstieg mit 47 Prozent allerdings nicht so hoch wie noch im Vorquartal, als die Mietpreise um satte 63 Prozent gestiegen waren. Wegen des geringeren Preisanstiegs beim Rekordhalter ist der Unterschied zwischen erstem und letztem Platz von 74 Prozentpunkten Ende des ersten Quartals auf 59 Prozentpunkte Ende des zweiten Quartals diesen Jahres zusammengeschmolzen.

„Unter den Top Ten unseres Index’ befinden sich mit Shenzen, Schanghai, Nanjing, Peking, Guangzhou und Hangzhou sechs Städte aus China“, hebt Kate Everett-Allen, Partnerin, aus dem internationalen Research für Wohnimmobilien bei Knight Frank, hervor. „Das Wachstum in China ist derzeit rasant.“ Laut nationalem Statistikamt der Volksrepublik China sind binnen Jahresfrist in den zehn chinesischen Städten mit der höchsten Performance die Preise für Wohnimmobilien bis Juni um 22 Prozent gestiegen. Ein Jahr zuvor haben die Preise in den gleichen zehn Städten um -1,1 Prozent nachgeben. Die lokalen Regierungen in China leiten daher eine neue Welle von Abkühlungsmaßnahmen ein, beispielsweise Einschränkungen für nicht Ortsansässige, die nur noch eine Immobilie erwerben dürfen oder mehr Regulierungen auch für Ortsansässige, die Zweitwohnsitze erwerben wollen.

Mit 24 Prozent Jahresgewinn ist Budapest die höchstplatzierte europäische Stadt des Rankings. Mit Bristol, London, Nottingham und Birmingham legen gleich vier britische Städte eine Top-Performance ab. Auch Städte in den Niederlanden und Skandinavien finden sich oben im Rating.

Im zweiten Quartal 2016 belegten Moskau mit -11 Prozent und das indische Jaipur mit -10 Prozent die letzten Plätze. In beiden Fällen ist dies auf die flaue Wirtschaft zurückzuführen, die eine sinken Nachfrage nach Wohnimmobilien zur Folge hat. Deutliche Positionsverluste mussten Istanbul (von Platz 3 auf 9), Stockholm (von Platz 6 auf 29) und Auckland (von Platz 8 auf 15) hinnehmen.

„Die weitere Entwicklung hängt von einer Reihe wichtiger politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen ab“, kommentiert Everett-Allan. „Hier sind unter anderem die Folgen des EU-Austritts von Großbritannien, der Einfluss der neuen Steuern für ausländische Käufer in Vancouver und die Abkühlungsmaßnahmen in China zu nennen.“ (ah)

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