Catella Logistikkarte 2022

10.03.2022

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Im Weltgeschehen der vergangenen Jahre bewährten sich Logistikimmobilien als dynamisch und krisenresistent. Die Transport-, Verkehrs- und Logistikbranche wird auch weiter systemrelevant bleiben, dass verdeutlicht auch die aktuelle geopolitische Situation. Mit der neuen Logistikkarte 2022 zeigt Catella, welche Entwicklungen der Markt im vergangenen Jahr durchgemacht hat und mit welchen Erwartungen Investoren auf 2022 blicken können.

Das erste Jahr der Pandemie, 2020, hat und wird auch weiterhin, zumindest kurzfristig, mit seinen Unterbrechungen und Umleitungen von Transportströmen zu einer Erhöhung von Lagerkapazitäten führen. Dabei gewinnen neben der „Last Mile“ („letzte Meile“) besonders die „Nearshore“-Funktionen (dt. Nahverlagerung) an Bedeutung. Die Wachstumschancen sind also nicht unerheblich. Allerdings wird die politisch-ökonomische Lage, die zu Risikoaufschlägen von Finanzierern bei Projektentwicklungen führt, sowie eine dementsprechende grundsätzliche Risikoanpassung Druck auf die Renditen ausüben. Catella prognostiziert, dass sich im Herbst 2022 eine neue Renditelandschaft in Teilen Europas vorfinden lässt.

Signifikanter Anstieg der Mieten im Logistikimmobiliensegment

Im vergleichenden Überblick auf 112 Regionen Europas zeigen sich verschiedene Entwicklungen im ersten Quartal 2022. So liegt die europäische Spitzenmiete für Logistikimmobilien aktuell im Durchschnitt bei 5,81 Euro/m² und reicht von 3,75 Euro/m² in Saragossa (Spanien) bis 16,4 Euro/m² in London (UK). Deutschland liegt im europäischen Vergleich im Mittelfeld, teuerste Stadt bleibt mit  durchschnittlich 7,5 Euro/m² München, dicht gefolgt von Berlin mit 7,3 Euro/m², Stuttgart (7,1 Euro/m²) und Frankfurt (7 Euro/m²). Seit der letzten Catella Marktübersicht von Oktober 2021 sind die Spitzenmieten für Logistikimmobilien über alle 112 untersuchten Märkte um durchschnittlich fast 3 % gestiegen. Besonders auffällig war der Anstieg in den Niederlanden, Eindhoven verzeichnete 18 %, Venlo 17 %. In Straßburg (FRA) und Bologna (ITA) stiegen die Mieten um 10 %, in Brüssel (BEL) um 9 %, sowie Prag (CZE) um 8 %.

Transaktionsvolumen in Rekordhöhe

Die derzeit starke Nachfrage an Logistikimmobilien wird durch das Transaktionsvolumen innerhalb der einzelnen Ländern deutlich. Deutschland verzeichnete mit 9,6 Mrd. Euro Transaktionsvolumen sogar einen Rekordwert. Spitzenreiter im europäischen Vergleich war jedoch Großbritannien mit 19,7 Mrd. Euro Transaktionsvolumen. Insgesamt betrug das Investitionsvolumen über alle untersuchten Märkte hinweg fast 60 Mrd. Euro, was auch einen Rekord für das Transaktionsvolumen auf der gesamteuropäischen Ebene darstellt. Catella erwartet für die kommenden Monate Schwankungen zwischen einem weiteren sehr dynamischen Wachstum und einer verstärkten Risikovorsorge auf Investorenseite.

Schlechte Nachrichten für die Renditen

Der Anhaltende Nachfrageüberhang im Logistiksegment sorgt für eine Renditekompression in allen beobachteten Märkten. Die europäische Spitzenrendite liegt im Durchschnitt bei 4,68 %. Das entspricht einem Minus von 30 Basispunkten im Vergleich zur Analyse vor 6 Monaten. Die niedrigsten Nettoanfangsrenditen gelten für die teuersten Logistikstandorte Europas. In London liegt sie bei 3 %, Paris und Venlo 3,2 % und auch in deutschen A-Lagen ist nicht mehr als 3% - 3,4 % Rendite zu holen.

Die vollständige Catella-Logistikkarte 2022 finden Sie hier. (lb)