IVD warnt vor Betrugsmaschen auf dem Wohnungsmarkt
21.01.2025
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Immer häufiger nutzen Betrüger den angespannten Wohnungsmarkt aus, um mit gefälschten Wohnungsanzeigen und falschen Versprechungen Kautionen und Vorauszahlungen von Interessenten zu ergaunern.
Dr. Christian Osthus, Geschäftsführer Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband e. V. sowie Syndikusrechtsanwalt: „Die Täter geben sich häufig als Vertreter seriöser Immobilienunternehmen aus und nutzen deren Namen, um Vertrauen zu erwecken. Sie schalten vermeintlich attraktive Wohnungsanzeigen auf bekannten Immobilienportalen, die nach kurzer Zeit wieder gelöscht werden. Interessenten werden dann aufgefordert, vor einer Wohnungsbesichtigung Kautionen oder Mieten zu überweisen, oft mit der Begründung, die Immobilie sei stark nachgefragt. Diese Zahlungen landen direkt bei den Betrügern.“
Der IVD appelliert an Wohnungssuchende: „Keine Zahlungen vor Vertragsabschluss: Gehen Sie niemals auf Forderungen ein, Kautionen oder Mieten vor Unterzeichnung eines Mietvertrages zu überweisen. Vorsicht bei Auslandsbezug: Seien Sie skeptisch, wenn die Kontaktaufnahme aus dem Ausland erfolgt oder wenn ungewöhnliche Zahlungsweisen verlangt werden. Seriosität überprüfen: Lassen Sie sich nicht von vermeintlich bekannten Unternehmensnamen täuschen. Recherchieren Sie gründlich und hinterfragen Sie Angebote, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein. Kontaktieren Sie das Unternehmen unter der auf der Webseite aufgeführten Telefonnummer.“
Immobilienportale in der Verantwortung
Der IVD fordert von Immobilienportalen verstärkte Maßnahmen, um betrügerische Anzeigen zu erkennen und ihre Nutzer aktiv zu informieren. „Es bedarf einer besseren Überprüfung von Anbietern und schnellen Reaktionen auf gemeldete Verdachtsfälle, um potenzielle Schäden zu verhindern“, appelliert Osthus. Ein aktuelles Beispiel betrifft die Firma „Oliver Klenz – Der Immobilienprofi“ aus Flensburg. Betrüger missbrauchen derzeit deutschlandweit den Namen des etablierten Immobilienunternehmens, um Wohnungssuchende mit falschen Angeboten zu täuschen. Betroffene erhalten gefälschte E-Mails und werden aufgefordert, hohe Vorauszahlungen zu leisten. Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben.
„Wir setzen uns dafür ein, Verbraucher über die Risiken solcher Betrugsmaschen aufzuklären und fordern alle Beteiligten – von Portalen bis hin zu Behörden – auf, gemeinsam gegen diese kriminellen Aktivitäten vorzugehen“, so Osthus abschließend. (fw)