Scope ratet Deutsche Finance mit A

25.08.2017

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Die Ratingagentur Scope bescheinigt der Deutsche Finance Holding AG mit einem Rating von A im Segment Private Equity eine gute Qualität und Kompetenz im Asset Management und bei Private Equity. Kritisiert werden allerdings die Fondshistorie, Kostenbelastung und mangelnde Nachhaltigkeitskriterien.

Derzeit verwaltet das Münchner Unternehmen zehn Dachfonds für Privatanleger sowie einen Dachfonds für institutionelle Anleger mit einem Gesamtvermögen von ca. 450 Mio. Euro. Diese Fonds investieren breit gestreut in 100 Zielfonds, mit insgesamt ca. 1.500 Einzelinvestments in 37 verschiedenen Ländern weltweit.

Positive Aspekte

Das Ratingurteil wurde besonders durch die erfolgreiche Platzierung der Deutschen Finance als Anbieter differenzierter Anlageprodukte in dem für viele Anlegergruppen schwer zugänglichen Anlagesegment positiv beeinflusst. Scope teilte mit, dass die Erweiterung der Produktpalette (Immobilien-Direktinvestments) und der Kundenbasis (institutionelle Kunden) maßgeblich zum starken Unternehmenswachstum in den letzten Jahren beigetragen hätte (Anstieg der verwalteten Vermögenswerten in den letzten 3 Jahren um ca. 40 % jährlich). Aufgrund dieses starken Wachstum konnte das Unternehmen intern weitere Mitarbeiterkapazitäten aufbauen und damit eine größere Visibilität im Markt erreichen. Als Indiz für den Erfolg der von der Deutschen Finance verfolgten weltweiten Diversifikationsstrategie wertet Scope die zahlreichen erfolgreichen Exits auf Zielfondsebene. Der Wertverlauf der von der Deutschen Finance gemanagten Dachfonds sei unabhängig vom Vintage durchweg positiv.

Kritikpunkte

Begrenzt werde das Rating durch die bisher noch nicht ausreichend belastbare Performancehistorie der Deutschen Finance Group: Diese sei aufgrund der Konzeption von langen Fondslaufzeiten und zum Teil Ansparmodellen durch geringe kumulative Kapitalzuflüsse auf Fondsebene geprägt. Auch die hohe Kostenbelastung der Retailfonds wird von Scope kritisch gesehen. So sei aufgrund der hohen Kosten auch eine hohe Bruttorendite auf Objektebene erforderlich. Nur wenn diese zwischen 15 und 19 % (IRR) betrage, sei die in Aussicht gestellte Fondsrendite von 6 – 8 % wirklich zu erreichen. Ebenfalls riskant sei die gegenwärtige Abhängigkeit von einer kleinen Gruppe von institutionellen Kunden für einen Großteil des beträchtlichen Wachstum der verwalteten Vermögenswerte. Jedoch räumt die Ratingagentur ein, dass sich bei einer erfolgreichen Umsetzung des Geschäftsplanes der Unternehmensgruppe die institutionelle Kundenbasis in den kommenden Jahren deutlich ausweiten sollte. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Nachhaltigkeitsbasis, die noch stark ausbaufähig sei, denn es wurden noch keine Nachhaltigkeitsfaktoren im Investmentprozess implementiert. Wenngleich die Objektauswahl überwiegend durch die Zielfondmanager getätigt wird, plant die Deutsche Finance nach eigener Aussage, Anforderungsparameter in Bezug auf Nachhaltigkeitsfaktoren und auch Verfahren zur Identifizierung von ESG-Risiken im Investmentprozess zu verankern, die insbesondere bei den Co-Investments und Direktinvestments greifen sollen. Durch den 2013 gegründeten Deutsche Finance Foundation Fund unterstützt das Unternehmen zudem ausgewählte soziale Projekte. (ahu)

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