Robeco: Intensivierung der europäischen Schuldenkrise

07.02.2013

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In einem aktuellen Marktausblick analysiert Léon Cornelissen, Chefvolkswirt von Robeco Asset Management, die Entwicklungen in Nordamerika und der Eurozone mit Blick auf eine sich grundsätzlich erholende Weltwirtschaft. Er gibt zu bedenken, dass sich eine Intensivierung der Schuldenproblematik abzeichnen würde.

(fw/ah) Welchen Einfluss hat die Situation auf Aktien, und was bedeuten die europäischen Schuldenprobleme für die Kreditausfallrisiken an den Märkten? Zudem geht der Robeco-Chefvolkswirt auf die Entwicklungen in den Schwellenmärkten ein: Obwohl so manche Volkswirtschaft an Fahrt verliert, bleibt das Wachstum respektabel.

Die zentralen Aspekte seiner Argumentation im Überblick:

  • Die Erholung der Weltwirtschaft verläuft weiter planmäßig. Der Rückgang auf den entwickelten Märkten nähert sich wahrscheinlich dem Ende, wenn man unter anderem das Wachstum der industriellen Produktion in Japan berücksichtigt. Zugleich nimmt die Zuversicht hinsichtlich der inflationären Entwicklung an den Schwellenmärkten zu.
  • Den Aktienkursen dürfte ein Anstieg in den kommenden Monaten weiter schwer fallen. Vermutlich liegen zwar die meisten negativen wirtschaftlichen Überraschungen bereits hinter uns. Aber die Schuldenkrise in der Eurozone setzt sich fort, und es ist immer wahrscheinlicher, dass die Märkte eher früher als später einen Kreditausfall erleben könnten. Obwohl das Gewinnwachstum ein positiver Faktor ist, könnten weitere Länderabwertungen die Stimmung kurzfristig verschlechtern. Die Bewertungen bewegen sich im neutralen Bereich, auch wenn der Markt verstärkt von günstigen Aktienpreisen spricht.
  • Die Schwellenmärkte bleiben bei den Aktien Cornelissens bevorzugte Region. Die Volkswirtschaften verlieren zwar an Fahrt, aber ihr Wachstum ist weiterhin respektabel. Die Inflationsrisiken gehen zurück, weshalb das Robeco-Team das Ende der gestrafften Geldpolitik in der zweiten Jahreshälfte 2011 erwartet.
  • Die Aussichten für Unternehmensanleihen sind differenzierter geworden. Robecos Chefvolkswirt bewertet die Investment-Grade-Unternehmensanleihen weiterhin positiv, während im Juni die Aussichten für Hochzinsanleihen auf neutral zurückgestuft wurden.

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