Zuwächse im Norden, Rückgänge am Rhein
09.11.2020
Hamburg war im dritten Quartal die Stadt mit den größten Preissteigerungen / Foto: © eyetronic - stock.adobe.com
Auch im dritten Quartal dieses Jahres zeigt sich der Wohnungsneubau von der Krise unbeeindruckt. Vor allem im hohen Norden ist die Preisdynamik stark. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von PROJECT Research.
Am Samstag hat der FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga wieder den Platz eingenommen, auf dem er nach eigenem Selbstverständnis hingehört: Den ersten. Auch in der „Tabelle“ der teuersten Immobilienstandorte bleibt die bayerische Landeshauptstadt auf dem Spitzenplatz, wie aus der „Wohnungsmarktanalyse Neubauwohnungen in ausgewählten Metropolregionen“ hervorgeht, für die PROJECT Research die im dritten Quartal aufgerufenen Angebotskaufpreise im privat finanzierten Geschosswohnbau für die Metropolregionen Berlin, Hamburg, Frankfurt, München, Nürnberg, Düsseldorf, Köln und Wien unter die Lupe genommen hat. In München müssen Wohnungskäufer demnach im Schnitt 11.088 Euro/m² bezahlen, ein Anstieg um 10,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein wesentlicher Grund für die Steigerung ist die Verteilung der Neubauprojekte. So liegen mit 44 sieben Immobilien mehr als im Vorjahr in hochpreisigen Stadtteilen und zugleich stagniert die Anzahl der Objekte in Lagen mit unterdurchschnittlichem Preisniveau. Zwischen Juli und September wurden dort 132 Objekte angeboten. Auch wenn sie auf das Umland ausweichen, müssen Immobilienkäufer tief in die Tasche greifen. So werden in den von PROJECT untersuchten Umlandgemeinden durchschnittlich 8.076 Euro/m² fällig, 7,2 % mehr als noch im Vorjahr. Die stärksten Zuwächse sind in den an München angrenzenden Landkreisen Fürstenfeldbruck (10,3 %) und Dachau (13,3 %) sowie im Landkreis München mit 9,8 % zu verzeichnen. Selbst das ca. 80 km entfernte Augsburg weist zweistellige Zuwachsraten auf. Hier müssen Immobilienkäufer inzwischen durchschnittlich 6.118 Euro/m² bezahlen.
Gemächliche Entwicklung am Main
Den zweiten Platz unter den teuersten Metropolen belegt Frankfurt, wo Wohnungskäufer im dritten Quartal durchschnittlich 8.020 Euro/m² bezahlen mussten. Der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum fällt mit 1,5 % äußerst moderat aus. Ein Grund hierfür ist, dass die Verkaufspreise über etwa zehn Monate hinweg bis Juni im Bereich von 7.700 bis 7.800 Euro/m² stagnierten, jedoch im vergangenen Vierteljahr wieder anzogen. So wurde im September die Marke von 8.000 Euro überschritten. Die stärksten Zuwächse gab es im südlich des Mains gelegenen Bezirk Frankfurt-Süd, wo die Preise um 11,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum stiegen. Die meisten neuen Vertriebsstarts liegen derzeit in den Randlangen der Stadt. Anders als die Mainmetropole selbst entwickelt sich deren Umland. So stiegen in den stadtnahen Regionen die Preise um 5,1 % auf durchschnittlich 4.973 Euro/m². Ausnahmen bildeten hier Mainz, Wiesbaden und Darmstadt. So verzeichnete die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt sogar einen Zuwachs von 12 %, auf der gegenüberliegenden Rheinseite in Wiesbaden lies der Verkauf eines einziges Luxusobjekts den Durchschnittspreis von 7.000 Euro auf 7.212 Euro klettern. Zuvor hatte es in der hessischen Landeshauptstadt eine einjährige Phase der Stagnation gegeben.
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