"Wir freuen uns, einen richtig guten Start hingelegt zu haben"
02.03.2021
Dr. Wolfgang Breuer, Vorstandsvorsitzender Provinzial Konzern / Foto: © Provinzial
Der fusionierte Provinzial Konzern blickt zufrieden auf sein erstes Geschäftsjahr zurück. Vor allem in einem Bereich konnte deutliches Wachstum erzielt werden.
Am 1. September fusionierten die Provinzial NordWest und die Provinzial Rheinland rückwirkend zum 1. Januar und firmieren seitdem als Provinzial Holding AG. Diese legte nun die Zahlen für ihr erstes Geschäftsjahr vor. In diesem wurden Beitragseinnahmen von insgesamt 6,4 Mrd. Euro erzielt, 1,1 % mehr als die kumulierten Beitragseinnahmen der beiden Vorgängerunternehmen im Jahr 2019. Zudem wuchs die Provinzial stärker als der Markt, für den der GDV ein Zuwachs bei den Beitragseinnahmen von 0,7 % erwartet. Unterschiedlich verlief die Entwicklung in den einzelnen Segmenten: So wurden in der Schaden- und Unfallversicherung Beiträge in Höhe von 3,82 Mrd. Euro erzielt. Damit wurden die kumulierten Beiträge der Vorgängergesellschaften aus dem Jahr 2019 um 3,8 % übertroffen. Die Provinzial wuchs damit um 1,5 Prozentpunkte stärker als der vom GDV Branchendurchschnitt von 2,3 %. Einen Rückgang gab es hingegen in der Lebensversicherung: So lagen die Beitragseinnahmen hier mit 2,55 Mrd. Euro um 2,7 % unter den kumulierten Vorjahreswerten und um 2,3 Prozentpunkte unter der Entwicklung des Gesamtmarktes. Der Rückgang ist sehr unterschiedlich auf die beiden Vorgängergesellschaften verteilt: Während die Provinzial Rheinland ihre Beitragseinnahmen erfolgreich steigern konnte, musste Provinzial NordWest aufgrund des volatilen Einmalbeitragsgeschäfts hier Rückgänge verzeichnen.
Anstieg bei Schäden
Besonders wegen den Februarstürmen „Sabine“ und „Victoria“ musste die Provinzial zahlreiche Großschäden regulieren. Nicht zuletzt deshalb lagen die Schadensaufwendungen im Jahr 2020 höher als im schadensarmen Jahr 2019. „Unsere Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) wird aber mit voraussichtlich 84 % deutlich unter dem erwarteten Branchenschnitt von 89 % liegen,“ berichtet der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Breuer. Wir werden ein stabiles und gutes Ergebnis zeigen, auch trotz der außerordentlichen Belastungen durch die Fusionsaufwendungen.“
Insgesamt blickt Breuer zufrieden auf das erste Geschäftsjahr der neuen Provinzial zurück: „Wir freuen uns, dass wir trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und die Fusion einen richtig guten Start als gemeinsamer Konzern hingelegt haben“, so der Vorstandsvorsitzende. „Trotz der nur kurzen gemeinsamen Zeit seit September sind wir bereits seit Anfang dieses Jahres in einer Startaufstellung des fusionierten Konzerns übergreifend organisiert unterwegs. Alle sind hochmotiviert, etwas richtig Gutes aus der Fusion zu machen“. Laut dem Vorstandsvorsitzenden müsse die Perspektive immer in Richtung Kundinnen und Kunden ausgerichtet sein und dürfe nicht so sehr den Fokus nach innen haben. So sind die in beiden ehemaligen Provinzial Unternehmen aufgestellten Programme zur Kundenbegeisterung bereits Ende 2020 zusammengeführt worden: „Das hat für uns Top Priorität“, so der Provinzial-Chef, der weitere Investition in digitale Kundenthemen und Prozessversbesserungen ankündigte. Eine entscheidende Rolle spielen hierbei die regionale Verankerung und die umfassende Betreuung durch die Vertriebsparterinnen und Vertriebspartner vor Ort: „Wir gehören jetzt zu den Top 10 im deutschen Markt, bündeln unsere Kräfte und nutzen konsequent neue Größenvorteile; aber unser Herz schlägt regional, das wird auf jeden Fall auch so bleiben, das ist unsere unnachahmliche Stärke.“ (ahu)