"Wir brauchen mehr PS, keine Bremsen"
12.08.2019
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Eine aktuelle Bundesratsinitiative Berlins stößt beim Zentralen Immobilien Ausschuss ZIA auf heftige Kritik. Der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft sieht in dem Vorschlag eine weitere Verschärfung eines drängenden Problems.
Ähnlich wie auf dem Wohnimmobilienmarkt erreichen auch auf dem Gewerbeimmobilienmarkt die Preise immer neue Höchststände. Um diese Entwicklung zu bremsen, hat Berlin im Bundesrat eine Initiative zum Gewerbemietrecht eingebracht, die in angespannten Gewerbemieträumen die Einführung einer Mietpreisbremse vorsieht. Eine Maßnahme, die vom ZIA vehement abgelehnt wird. „Einmal mehr zeigt die Berliner Senatsverwaltung, dass sie mit Rezepten der Vergangenheit Zukunft gestalten will. Das ist leider fatal“, kritisiert Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA. „Nicht nur dass der Senat den Bau von Wohnraum mit Vorstellungen eines Mietendeckels blockiert, jetzt soll auch noch der Mangel an Gewerbeflächen fortgesetzt werden, statt endlich ein starkes Programm für den Bau von Wohn- und Gewerberaum aufzulegen. Diese Bundesratsinitiative torpediert die Vorstellungen einer ganzheitlichen Stadt und betreibt Mängelverwaltung statt Stadtentwicklung.“
Das Jahresgutachten der Immobilienweisem im Auftrag des ZIA hat ergeben, dass die Büromärkte in den Topstandorten angespannter werden. Auf diese Situation hat der ZIA auch in der Baulandkommission des Bundes stets hingewiesen: „Die richtige Therapie ist jetzt die Baulandbereitstellung und nicht eine neue Regulierung, die auch diesen Markt erstickt. Gebraucht werde eine zukunftsorientierte Vorstellung, wie mehr Mischung von Wohn- und Gewerberaum in Quartieren zu vernünftigen Preisen entstehen könne“, so Mattner. Dazu bedürfe es intelligenter Konzeptvorgaben. Neue und immer weitere Regulierungen brächten Berlin nicht neue Gewerberäume, sondern Stillstand „Mit immer neuen Bremsen bringen wir keine PS auf die Straße des Neubaus, sondern Berlin fährt damit in die Blockade“. (ahu)