Welche technische Unterstützung wollen die Makler?

08.12.2017

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Die deutsche-versicherungsboerse.de hat im Rahmen ihres Makleraudits untersucht wie das Verhältnis der Makler zu ihren Maklerverwaltungsprogrammen und anderer technischer Unterstützung ist.

Die Digitalisierung hat längst die Vermittlerbranche erreicht und es gibt immer weniger Makler, die ohne Maklerverwaltungsprogramm (MVP) arbeiten. Die große Nachfrage nach MVP bedingt aber auch ein großes Angebot solcher Produkte: So standen der deutschen-versicherungsboerse.de, die im Rahmen des dvb-Makler Audits die technische Makleranbindung untersucht hat, insgesamt 60 verschiedene Systeme zur Verfügung. Zu viele, wie die Autoren Studie befinden. Darüber könne auch die Tatsache nicht hinweg täuschen, dass einige der Produkte Exoten und Nischenanbieter seien und die Systeme von assfinet und VIAS zusammen von mehr als der Hälfte der befragten  Makler genutzt werden. Die Untersuchung zeigt auch, dass die Makler immer deutlicher Kritik an der eingesetzten Standardsoftware üben.

Erfreulich: Die Makler finden sich immer besser mit den Normen zurecht. So würden sich einige Makler bereits auf Normenebene bewegen und zudem die gezielte Umsetzung dieser Vorgaben fordern. Die Jurymitglieder Friedel Rohde und Henning Plagemann begrüßen diese Entwicklung, denn für Makler würden sich erst dann die Verwaltungstätigkeiten vereinfachen und Kosten einsparen lassen, wenn technische Systeme flächendeckend verfügbar seien.

Branche hat deutlichen Nachholbedarf

Unzufrieden zeigten sich die Makler mit der technischen Infrastruktur der Versicherungsbranche, denn die digitalen Wege der Kommunikation zwischen den Versicherungsunternehmen und den Vermittlern werden nach wie vor als negativ eingeschätzt. Dabei zeigt die Studie, dass die Kommunikation vom Versicherungsunternehmen zum Versicherungsmakler den Maklern grundsätzlich wichtiger ist als die Kommunikation in die Gegenrichtung. Auch ist den Maklern die Kommunikation bezüglich der Kundendaten wichtiger als die den Makler direkt betreffenden Daten. Weil sie Neugeschäft generieren müssen, ist den befragten Maklern technische Unterstützung beim Tarifierungs-, Angebots- und Antragsprozess wichtig. Da jedoch bei der Bestandskundenpflege der Aufwand am größten ist, wird dieser Bereich von den Maklern als wichtiger eingeschätzt. Lediglich als Übergangslösung wird der relativ häufig genutzte Deep Link akzeptiert, sodass sonstige technische Unterstützung wie Deep Link und eSignatur nur wenig Relevanz haben. Grund für die nur geringe Verbreitung der eSignatur ist fehlende Rechtssicherheit.

Wie zufrieden sind Makler mit den MVP?

Die Studie zeigt, dass die Makler mit den von ihnen genutzten MVP zwar insgesamt zufrieden sind, aber diese dennoch Wünsche offen lassen. So vergab nur ein knappes Drittel der Befragten an das von ihnen genutzte MVP die Bestnote. Die Studie erörterte außerdem, wie die MVP aus Sicht der unzufriedenen Makler verbessert werden können. Hauptkritikpunkte sind u.a. der Support, die Stabilität der Systeme und die Preisgestaltung. Wenn die Makler so unzufrieden mit ihren MVP sind, warum nehmen sie dann nicht einfach ein anderes? Der Markt ist ja groß. Die Studie fand heraus, dass für die Bereitschaft, das MVP zu wechseln, gewisse Dinge erfüllt sein müssen, u.a. darf der Wechsel nicht zu kompliziert sein.

Wie sehr werden die MVP genutzt?

Ein weiterer Untersuchungsgegenstand der Studie war, in welchem Maße die Makler die angebotene Unterstützung nutzen. Besonders bei Schadensmeldungen ist die technische Unterstützung durch ein MVP sehr gefragt. Gleiches gilt für die Verwaltung von Daten. Bezüglich des Rechnungsversands und des Versandes von Klärungsfragen spielen die MVP jedoch keine Rolle. (ahu)

Die komplette Studie kann hier erworben werden.