Versicherer erwarten wegen Ukraine-Kriegs mehr Hackerangriffe
09.06.2022
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Infolge des Kriegs in der Ukraine könnte auch Deutschland Ziel von Angriffen aus dem Netz werden, befürchten die Versicherer. Auch die mittelständische Wirtschaft erwartet mehr Cyberattacken aus Russland, zeigt eine aktuelle Umfrage.
„Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, desto wahrscheinlicher werden Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen aus Russland heraus“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Bisher hätten die Versicherer seit Kriegsbeginn vor 100 Tagen zwar noch keine vermehrten Schäden feststellen können, sie gingen aber von einem deutlich höheren Risiko aus. „Es könnte nicht nur zu gezielten Angriffen auf einzelne Unternehmen kommen, sondern auch zu breiter angelegten Attacken – zum Beispiel mit Schadsoftware, die massenhaft per Mail versendet wird“, so Asmussen.
In einer repräsentativen Forsa-Umfrage im GDV-Auftrag bekannten 6 0% der befragten Mittelständler, dass sie wegen des Krieges mit mehr Cyberangriffen auf deutsche Unternehmen rechnen. Deutlich weniger sehen sich hingegen selbst im Visier möglicher russischer Hackerangriffe: Nur 16 % befürchten, dass das eigene Unternehmen zum Ziel wird.
Asmussen rief insbesondere mittelständische Unternehmen auf, ihre IT-Sicherheit weiter zu verbessern: „Der Mittelstand hat die Potenziale bei der Prävention bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Angesichts der neuen Gefahren müsste IT-Sicherheit spätestens jetzt in jedem Unternehmen Chefsache sein, denn eine Cyberattacke kann die wirtschaftliche Existenz eines Unternehmens in kürzester Zeit vernichten“, so der GDV-Hauptgeschäftsführer.
Mit der Initiative CyberSicher nimmt der GDV die IT-Risiken des Mittelstandes unter die Lupe und zeigt, wie sich kleine und mittlere Unternehmen schützen können. In diesem Rahmen beauftragt der GDV die Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH seit 2018 mit einer repräsentativen Befragung von 300 Entscheidern oder IT-Verantwortlichen von kleinen und mittleren Unternehmen. Die aktuellen Interviews fanden zwischen dem 16. März und dem 25. April 2022 statt. (hdm)