Schweiz: UBS KMU Barometer

01.09.2016

Foto: © UBS

In der Industrie ist das Barometer bei allen Unternehmensgrössen im Juli gegenüber dem Vormonat etwas gestiegen. Während aber die KMU mit -0,23 Punkten leicht unter dem langjährigen Durchschnitt lagen, konnten sich die Grossunternehmen mit 0,15 Punkten knapp darüber halten.

(fw/rm) Die Lage der KMU im Dienstleistungssektor verbesserte sich im dritten Quartal ebenfalls marginal.

Das Barometer der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) verbesserte sich im Juli im Vergleich zum Juni wieder leicht von -0,32 auf -0,23 Punkte. Zwar trugen die Bestellungseingänge und auch die pessimistischeren Erwartungen der Unternehmen zum künftigen Produktionsniveau negativ bei. Aber die Geschäftslage und der Auftragsbestand aus dem Ausland wurden leicht besser beurteilt und auch das Produktionsniveau stieg etwas an. Das Barometer der Grossunternehmen stieg ebenfalls -0,14 Punkte im Juni auf 0,15 Punkte im Juli. Dieser Wert lag über dem langjährigen Durchschnitt. Unterstützend wirkten der gestiegene Bestellungseingang und die bessere Beurteilung der Geschäftslage. Eine stärkere Verbesserung des Barometers wurde jedoch unter anderem durch das tiefere Produktionsniveau verhindert.

Abnehmender Auftragsbestand im Baugewerbe

Im Baugewerbe fiel der Auftragsbestand bei allen Unternehmensgrössen gegenüber dem Vorquartal. Besonders deutlich war dieser Rückgang bei den KMU. Obwohl die Unternehmen die Geschäftslage weiterhin als gut beurteilten, nahm die Dynamik vor allem bei den KMU im Baugewerbe weiter ab. Bei den Grossunternehmen hingegen stabilisierte sie sich in den letzten Monaten auf einem etwas tieferen Niveau. Die schwächere Dynamik war auch bei der Gewinnsituation zu spüren. Aber auch bei diesem Indikator waren die Grossunternehmen in einer komfortablen  Situation als die KMU. Während die KMU von stabilisierenden Preisen ausgehen und sich so die Gewinnsituation bei den KMU etwas entspannen könnte, erwarten die Grossunternehmen weiterhin sinkende Preisen bis Ende Jahr. Etwas besser sah es bei den Architektur- und Ingenieurbüros aus, bei denen sich die Geschäftslage auf einem etwas tieferen Niveau stabilisierte. Allerdings widerspiegelt sich diese nach wie vor komfortable wirtschaftliche Lage der Unternehmen nur teilweise in den anderen Indikatoren. So sank die Auslastung der Grossunternehmen in den letzten Monaten etwas und auch bezüglich der Preisentwicklung  sind die Erwartungen der Unternehmen negativ.

Aufhellung bei Dienstleistungsunternehmen

Die Dienstleister beurteilten ihre Geschäftslage immer noch als gut. Während sie sich bei den Grossunternehmen stabilisierte, hellte sie sich bei den KMU im dritten Quartal sogar wieder leicht auf. Dieser Vorsprung der KMU dürfte unter anderem auch auf ihre bessere Ertragslage zurückzuführen sein. Die Ertragslage der KMU stabilisierte sich auf dem Vorquartalsniveau, während die Gewinne der Grossunternehmen im gleichen Zeitraum abnahmen. Weiterhin sinken dürften hingegen die Preise. Bei diesem Indikator gehen die Unternehmen beider Grössenklassen noch nicht von einer Trendwende aus. Wir erwarten ebenfalls, dass die Teuerung in diesem Jahr mit -0,3 Prozent im negativen Bereich verharren wird. Die Geschäftslage bei den Detailhändlern verschlechterte sich in den letzten Monaten wieder. Vor allem die KMU litten unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen, die von der starken Währung und einer nachlassenden Wirtschaftsdynamik geprägt sind, und beurteilten die wirtschaftliche Lage schlechter als nach der Aufgabe der Kursuntergrenze. Die schlechte Lage zeigte sich vor allem bei den Gewinnen, die bei allen Unternehmensgruppen im dritten Quartal deutlich sanken. Die KMU bleiben auch für die zweite Jahreshälfte pessimistisch und erwarten einen sinkenden Umsatz, während die Grossunternehmen von einem stabilen Geschäftsvolumen ausgehen. Wie bei den Dienstleistungsbranchen generell rechnen die Detaillisten unabhängig von der Unternehmensgrösse mit sinkenden Preisen. Dieser Trend verstärkte sich im Juli bei den Grossunternehmen noch einmal. Bei den Firmen im Tourismus ist nach wie vor kein Licht am Ende des Tunnels sichtbar. Unabhängig von der Unternehmensgrösse nahmen im dritten Quartal sowohl die Umsätze als auch die Erträge ab. Auch die Geschäftslage verschlechterte sich wieder, nachdem die Unternehmen sie im ersten Quartal noch als gut beurteilt hatten. www.ubs.com