"Spannende Zeiten stehen uns bevor"

29.11.2018

Dr. Matthias Hallweger (links), Vorstand der HMW Emissionshaus AG und Michael Motschmann (rechts), Vorstand der MIG Verwaltungs AG / Foto: © HMW

MIG Fonds sind Marktführer im Bereich direkte außerbörsliche Unternehmensbeteiligungen bzw. Venture Capital für Privatanleger in Deutschland und Österreich. Michael Motschmann und Dr. Matthias Hallweger sind ihre Initiatoren. MIG Fonds ermöglichen einer Vielzahl an Privatanlegern den Zugang zu dieser Assetklasse, die sonst häufig nur institutionellen Anlegern oder vermögenden Family Offices vorbehalten bleibt.

finanzwelt: Wie hat sich der Markt für Wagniskapital in Deutschland im Berichtsjahr 2017 entwickelt?

Motschmann: Für das Jahr 2017 ziehe ich eine ambivalente Bilanz. Einerseits ist unbestreitbar, dass Deutschland einen Boom bei Start-up Unternehmen erlebt. Dieser hat sich auch 2017 fortgesetzt. Es gibt viele junge Unternehmen, die großartige Ideen in Geschäftsmodelle umsetzen. Gründung, Disruption und Transformation sind Konzepte, die in Deutschland inzwischen hohe Akzeptanz genießen, gerade bei jungen Leuten. Gleichzeitig hinkt der professionelle VC-Markt dieser Entwicklung nach wie vor hinterher. Neben unseren MIG Fonds gibt es insbesondere im Deep Tech Bereich viel zu wenige größere Anbieter von Wagniskapital in Deutschland, es sind eher die webbasierten Geschäftsmodelle, die Investoren finden.

finanzwelt: "Mehr Innovation wagen" hat sich die Politik in Deutschland auf die Fahnen geschrieben. Was sollte aus Ihrer Sicht in Deutschland verändert werden, um den Venture Capital Markt zu stärken?

Motschmann: Die Politik in Deutschland hat seit längerem erkannt, welches Potenzial in einem blühenden Markt für VC-Kapital steckt. Ein funktionierender Wagniskapitalmarkt könnte zum Pfeiler für eine auch in Zukunft starke deutsche Wirtschaft werden. Leider folgen den Worten zu selten Taten. Ein Schlüssel etwa könnte sein, Investitionen in junge Unternehmen steuerlich zu begünstigen, etwa indem man Verluste ganz oder teilweise abschreiben kann oder alternativ Gewinne aus solchen Investitionen steuerbefreit werden. Das würde deutlich größere Kapitalströme in die Start-up Szene lenken.

finanzwelt: Herr Dr. Hallweger, wie ist Ihre Einschätzung?

Dr. Hallweger: Mehr Innovation zu wagen, ist für Deutschland und auch Österreich notwendig, um künftigen Wohlstand zu sichern. Nur mit jungen Unternehmen kann dies gelingen. Dazu aber bedarf es deutlich mehr Mut gerade auf politischer Ebene, das Thema anzupacken und umzusetzen. Bis das soweit ist, werden wir mit den MIG Fonds das Thema gemeinsam mit unseren Anlegern umsetzen, die mehr Weitblick und Einsatzbereitschaft beweisen als viele Politiker.

finanzwelt: Sollten nicht gerade in Zeiten niedriger Zinsen und volatiler Börsenkurse viele Anleger, gleich ob privat oder institutionell, in die Anlageklasse außerbörslicher Unternehmensbeteiligungen investieren?

Dr. Hallweger: Völlig richtig, Geld sollte für den Anleger bei nachvollziehbaren Risiken durch den Anlagemix Rendite erwirtschaften, das muss das Ziel sein. Wenn aber die klassischen Bankzinsen unterhalb der Inflationsrate liegen, sind Alternative Investments wie eben außerbörsliche Unternehmensbeteiligungen entsprechend noch stärker zu gewichten. Die großen Stiftungsvermögen wie die der Elite-Universität Yale machen es vor und erhöhen Jahr für Jahr ihre Investmentquote in Venture Capital. Der Anleger in Deutschland und Österreich kann von diesen erfolgreichen Portfolio-Strategien profitieren.

Motschmann: Bei niedrigen Zinsen spüren private wie professionelle Investoren einen erhöhten Druck, nach alternativen Anlageklassen Ausschau zu halten. Dies passiert auch in Deutschland und Österreich.

So haben einige Family Offices vermögender Unternehmerfamilien bereits seit Jahren in den Bereich Venture Capital diversifiziert. Die wohlhabenden deutschen Familienunternehmen wissen, dass dieser Teil ihres Kapitals sinnvoll investiert ist und dem Portfoliogedanken Rechnung trägt.

Wie die MIG Fonds zukunftsträchtige Unternehmen identifizieren, lesen Sie auf Seite 2