So erschließen Sie mit dem Tankstellenprinzip neue Vertriebskanäle
14.12.2020
Dieter Kiwus, Trainer und Berater für Finanzdienstleister / Foto: © Dieter Kiwus
Als selbstständiger Finanzdienstleister kennt man die ewige Suche nach neuen Kunden nur zu gut. Gerade deshalb ist es immer wieder faszinierend, zu beobachten, wie schwer sich manche Kollegen damit tun.
Kein Wunder. Entweder sie verfolgen Strategien der Neukundengewinnung, die nicht mehr zeitgemäß und entsprechend ineffizient sind. Oder sie wenden die gleichen Methoden wie ihre Konkurrenz an und gehen erfolglos in der grauen Masse unter.
Hier ist ein Umdenken erforderlich. Wer sich heutzutage als Verkäufer abheben und wirklich zur Zielgruppe durchdringen möchte, der muss neue Wege beschreiten, auf die andere gar nicht erst kommen. Dafür braucht es kreative und smarte Ideen. Sie sind der Hebel, der im Vertrieb über Misserfolg oder starke Umsätze entscheidet.
Natürlich lassen sich geniale Einfälle nicht immer aus dem Stegreif herbeizaubern. Das ist aber auch gar nicht notwendig. Denn unser Alltag steckt voller großartiger Inspirationen für innovative Konzepte. Zum Beispiel Tankstellen.
Breiter aufgestellt mit dem Tankstellenprinzip
Zugegeben, es drängt sich an dieser Stelle sofort eine Frage auf. Was haben Tankstellen mit der Neukundenakquise von Finanzdienstleistern zu tun?
So viel sei vorab verraten: mehr, als sich im ersten Moment erahnen lässt. Aber um dieses Prinzip genauer zu durchdringen, muss man etwas in die Vergangenheit zurückreisen. In jene Zeiten, in denen Tankstellen einem einzigen Zweck dienten - dem Verkauf von Produkten, die unmittelbar mit Kraftfahrzeugen zu tun hatten. Es gab Benzin, Kühlflüssigkeit, Motoröl und vielleicht bot eine Werkstatt ihre Dienstleistungen an. Mehr nicht.
Die Betreiber stellten allerdings mit den Jahren fest, dass Autofahrer durchaus Bedürfnisse haben, die über einen vollen Tank und ein funktionierenden Wagen hinausgehen. Also begannen sie mit dem Verkauf von Zigaretten. Es folgten Zeitschriften, Getränke und Snacks. Bis Tankstellen schließlich zu jenen Schweizer Taschenmessern unter den Servicestationen wurden, wie wir sie heute kennen. Benzinquelle, Waschanlage, Supermarkt, Imbiss und Blumenladen in einem.
Tatsächlich machen Tankstellen heutzutage mit all diesen Nebenprodukten oft mehr Gewinn, als mit ihrem eigentlichen Hauptangebot, dem Treibstoff.
Dieses Prinzip der Öffnung des eigenen Grundgeschäfts, um neue Zielgruppen zu erreichen, können auch Finanzdienstleister anwenden.
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