Rekord und Umsatzeinbruch bei Allianz

12.08.2021

Klaus Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG / Foto: © Allianz

Neben der Corona-Krise stellten auch die verheerenden Unwetter Mitte Juli eine große Belastung für die Allianz dar. Bei den Geschäftszahlen für das erste Halbjahr gab es Licht und Schatten - und einen neuen Rekordwert. Der Versicherer entwickelt sich zudem strategisch weiter.

Die Allianz Deutschland AG kommt weiterhin robust durch die Corona-Krise und konnte vor allem im Ausschließlichkeitsvertrieb deutlich zulegen: So übertraf die Vertriebsleitung im Agentur- und Bankenvertrieb im ersten Halbjahr sogar die erste Hälfte des Rekordjahres 2019. „Erfreulich ist, dass wir wieder mehr laufende Beiträge im Neugeschäft verzeichnen – insbesondere bei den kapitalmarktnahen Produkten InvestFlex und Komfort Dynamik“, betont Klaus-Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG. „Dies ist ein Vertrauensbeweis unserer Kundinnen und Kunden, die wieder vermehrt langfristig in unsere Lösungen investieren.“ Das operative Ergebnis der Allianz lag im ersten Halbjahr mit 1,18 Mrd. Euro um 7,8 % über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Noch deutlich stärker wuchs das Nettoergebnis, das mit 54,1 % über dem Vorjahreswert lag. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass es im vergangenen Jahr durch die hohen Abschreibungen auf Aktien belastet und entsprechend niedrig war. Diese Abschreibungen hatten sich in der Schaden- und Unfallversicherung erst im Nettoergebnis niederschlagen. Deutlich gestiegen ist auch das Kapitalanlageergebnis, das mit 5,9 Mrd. Euro um 33,5 % über dem Wert des Vorjahreszeitraums lag.

Gesunken ist hingegen der Umsatz der Münchner Versicherers, der mit 20,5 Mio. Euro um 8,5 % unter dem Wert des Vorjahreszeitraums lag. Einen Rückgang gab es besonders im Bereich der Lebensversicherung, wo die Allianz angesichts des Niedrigzinsumfeldes die Konditionen bei bestimmten Einmalbeitragsprodukten angepasst hatte. Zudem zollt der Versicherer dem Niedrigzinsumfeld auch insofern Tribut, dass in der Ansparphase nur noch Garantien von 90, 80 oder 60 % der gezahlten Beiträge geboten werden. In der bAV liegt der Fokus nun stärker auf der Zusageart der beitragsorientierten Leistungszusage, die flexibel verschiedene Garantieniveaus ermöglich und so die Freiheitsgrade in der Kapitalanlage und damit die Renditechancen erhöht. Im Bereich der privaten Altersvorsorge bietet Allianz Leben weiterhin die Riester-Rente an, ab kommendem Jahr ausschließlich auf Basis des sicherheitsorientierten Vorsorgekonzepts Perspektive.

„Wir setzen die Strategie fort, die Angebote konsequent so zu verändern, dass sie zu den Kundenbedürfnissen und den volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen passen“, erläutert Röhler. Diese Angebote werden von Kunden und Vertrieben gut angenommen. Der Anteil von kapitalmarktnahen Produkten und Risikoprodukten am Neugeschäft ist deutlich gestiegen, auf nunmehr 50 %. Auch der Anteil kapitalmarktnaher Produkte im Einmalbeitragsgeschäft wächst. In anderen Teilen des Einmalbeitragsgeschäfts wurde, bedingt durch die anhaltende Niedrigzinsphase, bewusst auf Mittelzuflüsse verzichtet. Insgesamt sanken hierdurch die Beitragseinnahmen um 14,2 % auf 11,8 Milliarden Euro.

Die Allianz stärkt zugleich die chancenorientierte Zukunftsvorsorge und die Risikoabsicherung mit Neuerungen in ihrem Produktportfolio. So brachte sie eine auf nachhaltige Investments fokussierte Variante des Vorsorgekonzepts InvestFlex auf den Markt und öffnete das im Jahr 2019 erfolgreich gestartete Angebot PrivateFinancePolice für weitere Kunden. Für die Allianz KörperSchutzPolice, die vor allem überwiegend körperlich Tätige absichert, wurden die Leistungen verbessert.

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