Osmium – Handelsformen

02.03.2021

Foto: © Osmium-Institut

Wirtschaftliche Bedeutung der Handelsformen

Osmium in Rohform als Schwamm

Rohosmium ist der Grundstoff zur Nutzung in der Forensik und einigen wissenschaftlichen Einsatzgebieten. Es liegen keinerlei Nutzungsformen in industrieller Ausprägung vor. Es sind Bestrebungen angelaufen, die Verwendungsfreigaben für Rohosmium über das REACH Abkommen zu verschärfen und das Eigentum von Rohosmium in privater oder ungeeigneter Hand unter Strafe zu stellen.

Osmium als Schmelzperle

Osmium in der Form der Schmelzperle ist die einfachste Möglichkeit, um im Internet auf eBay und anderen Plattformen mit gefälschtem Osmium in Kontakt zu geraten. Selbst in der Röntgenfluoreszenzanalyse kann nur unter definierten Einstellungen das Osmium von den sehr nah liegenden Linien im Spektrum von Iridium unterschieden werden. So können leicht falsch-positive Ergebnisse entstehen. Jene Schmelzperlen, die tatsächlich aus Osmium bestehen, werden durch die Osmium-Institute als gesundheitsschädlich eingestuft, bis Langzeitstudien für die Unbedenklichkeit an organischem Gewebe und im Körper vorliegen.

Osmium als Kubus

In Kubusform oder weiteren Formen zur „Anlage“ sollte Osmium nicht erworben werden. Da Osmium in Kristallen von bis zu einem geschlossenen Kubikzentimeter technisch noch nicht gezüchtet werden kann, werden Kuben aus Rohosmium für Elementensammler gesintert. Dies geschieht teilweise als Reinstoff und teilweise unter Beimischung von Übergangsmetallen, die die Verbindung im Sintermetall verbessern, gleichzeitig aber das Rohosmium dramatisch verunreinigen.

Dann kann Osmium nur unter extremstem Aufwand wieder von diesen Metallen gereinigt werden. Für jedwede Weiterverarbeitung ist ein gesinterter Würfel absolut ungeeignet. Bei Entsorgung von Osmium in Kubusform sind deshalb eher Entsorgungsgebühren zu erwarten als eine Erstattung.

Die meisten am Markt verfügbaren Osmium-Kuben werden für Sammler von Elementen produziert. Es ist davon auszugehen, dass Elementensammler ob ihres generellen hohen Interesses an Chemie über ein ausreichendes, chemisches Fachwissen verfügen, um den Umgang mit einem gesinterten Osmium-Kubus gewährleisten zu können, da sie auch mit Gefahrstoffen wie Quecksilber oder Brom arbeiten.

In der Sammlung ist gesintertes Osmium in verantwortungsvoller Hand zunächst nicht bedenklich. Auch die Berührung mit der Hand sollte keine direkten gesundheitlichen Implikationen hervorrufen. Trotzdem wird empfohlen, einen gesinterten Osmium-Kubus in einem dicht geschlossenen Glasgefäß aufzubewahren, welches keinen höheren Temperaturen ausgesetzt werden sollte, solange der Innenraum nicht unter Schutzgas steht. Ein Gefäß nach längerer Zeit zu öffnen, sollte nur unter dem Abzug und unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen erfolgen.

Im Bereich der gesinterten Osmium-Kuben besteht keinerlei Sicherheit über die Reinheit und den Kern der Würfel. Durch diese Aussage soll nicht unterstellt werden, dass honorige Unternehmen nicht ausschließlich mit reinem Rohosmium arbeiten, jedoch gibt es im Bereich der Metallfälschung generell sehr viele im Graubereich arbeitende Unternehmen, die vor allem im asiatischen Ausland ansässig sind und international im Internet verkaufen.

Im Sinterprozess ist es sehr einfach, ein wertloses Metallpulver mit leicht unterschiedlicher Dichte in den Kern zu bringen.

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