Multis beteiligen sich an bAV
28.07.2014
Achim Lüder
Zwei Drittel der multinationalen Unternehmen in Deutschland stocken die Beiträge ihrer Mitarbeiter zur Entgeltumwandlung im Rahmen der bAV um einen bestimmten Betrag auf.
(fw/hwt) Weitere zehn % planen die Einführung eines derartigen Matching Contribution-Systems. Dies sind Ergebnisse einer Befragung unter rund 80 Vertretern multinationaler Unternehmen, die am 04. und 05.06.2014 am Mercer Headquarters Forum in Wiesbaden teilgenommen haben. „Wir matchen die Beiträge unsere Mitarbeiter, um insbesondere auch die unteren Gehaltsgruppen im Unternehmen zu unterstützen und ihnen eine möglichst attraktive Betriebsrente zu gewährleisten", so Marcus Huth, Referent beim Headquarters Forum und Geschäftsführer der deutschen Accenture Holding-Gesellschaften. „Die Abgesänge auf die betriebliche Altersversorgung, die immer wieder durch die Presse geistern, stehen im Gegensatz zu dem Trend, den wir in den Unternehmen beobachten", kommentiert Achim Lüder, Geschäftsführer von Mercer Deutschland. „Durch eine Aufstockung der Beiträge können die Arbeitgeber die Wertschätzung für die bAV auf Seiten der Mitarbeiter nachhaltig steigern und mehr Arbeitnehmer dazu bewegen, Entgeltumwandlung zu betreiben. Das ist gerade in Zeiten niedriger Zinsen in der privaten Vorsorge ein wichtiges Zeichen."
Allerdings beschäftigt die aktuelle Niedrigzinsphase laut Mercer auch institutionelle Investoren. Insbesondere die Frage, wo und wie man gute Renditen erzielen könne, stehe dabei zunehmend im Fokus. Über 90 % der Unternehmen, die im Rahmen des Forums befragt wurden, gehen davon aus, dass bei einem vollständigen Verzicht auf Garantien zusätzliche Renditen – mindestens zwischen 0,5 und 1 Prozentpunkte, unter Umständen sogar deutlich darüber – möglich sind. Bei CTAs setzen zudem viele Unternehmen auf unregulierte Kapitalanlagen, um Erträge zu generieren. „Im aktuellen Niedrigzinsumfeld tut man gut daran, Investmentstrategien, die vor einiger Zeit noch für ausreichend gute Erträge gesorgt haben, zu überdenken und gegebenenfalls auch anzupassen. Anleger müssen heute nach links und rechts schauen, um sich ihre Renditen zu sichern. Gerade beim Verzicht auf Garantien ist aber eine gute Streuung und Mischung entscheidend", so Herwig Kinzler, Leiter des Bereichs Investments bei Mercer. Auch moderne Instrumente wie Liability Driven Investments (LDI), also eine an der eigenen Risikotragfähigkeit ausgerichtete Anlagestrategie, werden immer wichtiger. Knapp 42 % der Befragten rechnen damit, dass LDI-Strategien nach angelsächsischem Vorbild künftig vermehrt auch bei deutschen CTAs umgesetzt werden, und weitere 44 % sehen diese Tendenz, falls das Zinsniveau steigt.