Mittelstand unzufrieden mit GroKo

24.09.2018

Dr. Daniel Bartsch, Vorstand und Gründungspartner von creditshelf / Foto: © creditshelf

Seit gut einem halben Jahr ist die 24. deutsche Bundesregierung im Amt. Der Mittelstand zeigt sich mit der bisherigen Leistung der GroKo unzufrieden – und blickt wenig optimistisch in die nahe Zukunft.

Der digitale Mittelstandsfinanzierer creditshelf hat gemeinsam mit der TU Darmstadt die Studie „Industrieller Mittelstand und Finanzierung 4.0“ durchgeführt. Hierzu wurden fast 250 Vorstände und Geschäftsführer befragt. Von diesen gaben nur 26 % an, dass sie mit der Wirtschafts- und Mittelstandspolitik der aktuellen Bundesregierung zufrieden seien. 21 % bewerten die Leistungen der Bundesregierung hingegen mit bestenfalls mangelhaft. Im Schnitt erhält die Bundesregierung für ihre Mittelstandspolitik ein schwaches befriedigend. „Auch aus unseren täglichen Gesprächen mit Inhabern und Geschäftsführern aus dem industriellen Mittelstand wissen wir, dass es trotz guter Konjunktur an vielen Stellen doch reichlich Unmut gibt“, erläutert Dr. Daniel Bartsch, Vorstand und Gründungspartner von creditshelf.

Konjunktureller Dämpfer erwartet

Auch die Frage nach  den Zukunftserwartungen lässt den mittelständischen Unternehmen nicht unbedingt ein Lächeln ins Gesicht zaubern: 67 % gehen davon aus, dass es noch in diesem Jahr eine wirtschaftliche Abkühlung geben wird. "Das deckt sich mit den Erwartungen der Bundesbank, die für das zweite Halbjahr keinen nennenswerten Beitrag der Industrie zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum erwartet", so Prof. Dr. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat. Wie stark der Abschwung ausfallen wird, darüber sind die Unternehmer sehr geteilter Meinung. 9 % der Befragten sind sehr pessimistisch und rechnen mit einem „deutlichen Einbruch“. 17 % glauben an einen „spürbaren Rückgang“ und 41 % an eine „leichten Konjunkturabkühlung“.

Trotz der pessimistischen Erwartungen für die nahe Zukunft sehen die befragten Mittelständler mittelfristig wieder leicht sonnigere Aussichten: Rechneten im Vorjahr noch 74 % mit einer wirtschaftlichen Abkühlung sind es in diesem Jahr nur 62 %. "Die Zahlen deuten auf einen konjunkturellen Dämpfer hin, aber keinen nachhaltigen Abschwung“, so Dr. Bartsch. „Die eigentliche Herausforderung für den Mittelstand besteht deshalb darin, das weitere Wachstum zu finanzieren. Neben der klassischen Kreditvergabe durch Banken sollten daher von den Unternehmen auch neue, alternative Finanzierungswege in den Blick genommen werden.“ (ahu)

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