Kleinunternehmen wollen von den ganz Großen lernen
15.02.2024
Microsoft-Gründer Bill Gates. Foto: facebook.com/BillGates
Ob milliardenschwerer Visionär, Tech-Genie oder renommierter Sternekoch: Mit welchem Star-Unternehmer würden hiesige Selbstständige am liebsten einen Tag zusammenarbeiten, um von ihm oder ihr zu lernen? Das Münchener Unternehmen Finanzchef24, das wie kein anderes die Absicherungsbedürfnisse von KMUs kennt, hat in seiner Umfrage 758 Kleinst- und Kleinunternehmer um Antwort gebeten.
Platz eins geht erneut an den US-amerikanischen Multimilliardär und Philanthrop Bill Gates (22 Prozent). Der Gründer des globalen Onlineversandhändlers Amazon und drittreichster Mann der Welt, Jeff Bezos, rangiert mit 19 Prozent der abgegebenen Stimmen auf Platz zwei. Der renommierte deutsch-vietnamesische Küchenchef The Duc Ngo hat es mit 13 Prozent auf den dritten Platz geschafft.
„Viele wünschen sich als idealen Arbeitskollegen einen Team-Player mit Kompetenz. Da hiesige Kleinst- und Kleinunternehmer oftmals im selben Marktumfeld wie die Großen unterwegs sind, ähneln sich die Probleme“, sagt Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung bei Finanzchef24, mit Blick auf Zinswende, Konkurrenz aus Fernost, geopolitische Spannungen, Fachkräftemangel oder politische Unberechenbarkeit.
Lernen aus dem KI und Sextoy-Business
Die Frontfrau des Sexspielzeug-Versands Amorelie Lea-Sophie Cramer liegt mit 9,8 Prozent auf Platz vier. ChatGPT-Miterfinder und Tech-Genie Sam Altman erreicht mit 8,5 Prozent Platz fünf. Auf Platz sechs der Wunschliste mit knapp 8 Prozent folgt eine der erfolgreichsten und vor allem einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft: Tijen Onaran.
Als erster Milliardär im Weltraum schreibt der britische Unternehmer und Virgin-Gründer Richard Bransons Geschichte. Im Ranking erreicht er mit 6,8 Prozent den siebten Platz. Mit Meta-CEO Mark Zuckerberg wollen hingegen nur wenige arbeiten. Er landet mit 5,7 Prozent auf dem achten Platz, dicht gefolgt von dem französischen Luxus-Mogul Bernard Arnauld (5,2 Prozent). Das Schlusslicht bildet Hanno Renner: der Softwareentwickler des Münchner Start-Ups Personio. Mit 2,8 Prozent wird er auf den letzten Platz gewählt.
Unternehmerinnen setzen auf eine Frau als Wunschkandidatin
Genau wie im Vorjahr kommen bei der diesjährigen Umfrage geschlechterspezifisch deutliche Unterschiede zum Vorschein. Männer setzen auf die Expertise zweier alter Hasen und eines Newcomers. Bill Gates (24 Prozent), Jeff Bezos (20,6 Prozent) und Spitzenkoch The Duc Ngo (11,7 Prozent) bilden das Wunschtrio für Unternehmer-Männer. Im Vergleich dazu setzen Unternehmerinnen auf Selbstständigkeit, Innovation, Unabhängigkeit – und als erste Wahl auf eine Frau. Sie wählen die deutsche Unternehmerin und „Women´s Empowerment“ Aktivistin Tijen Onaran mit 17,8 Prozent auf die Spitzenposition. Erst knapp dahinter folgen der Philanthrop Bill Gates (17,4 Prozent) und Amazon-Mogul Bezos (15,4 Prozent).
Handel möchte mit Jeff Bezos arbeiten
Nicht nur bei den Geschlechtern gibt es Unterschiede, sondern auch
zwischen den Branchen zeigen sich Tendenzen. Die Spitzenplatzierung von
Bill Gates eint Dienstleistungs- (28 Prozent), Handwerks- bzw.
Baubranche (23,3 Prozent) und Beratung (28 Prozent). Der Handel indes
stimmt mit 27,3 Prozent ganz klar für Jeff Bezos als Wunschmitarbeiter.
In der Beauty- und Lifestyle Branche muss sich der Amazon-Gründer seinen
ersten Platz mit Tijen Onaran (17,2 Prozent) teilen. Die Gastronomen
votieren klar für ihren Berufsgenossen: Hier steht Küchenchef the Duc
Ngo mit 58,3 Prozent einsam an der Spitze der Wunschkandidaten. Doch
auch in der Küche wähnen einige Optimierungspotential. Mit Abstand
belegt Jeff Bezos hier den zweiten Platz (16,7 Prozent). (fw)