Ist Nachhaltigkeit Trumpf in der Geldanlage?
27.05.2019
Martin Stötzel, Managing Partner bei Rhein Asset Management / Foto: © Rhein Asset Management
Nachhaltigkeitsfaktoren bei Unternehmen können laut einer Studie die Renditen verbessern. Dass nachhaltige Investments keine Spielerei sind, zeigen auch politische Initiativen, die diese Form der Geldanlage fördern wollen.
Nachhaltigkeit ist ein viel strapazierter Begriff und hat sich zu einem Megatrend der gesamten westlichen Welt entwickelt. Ob bei den Lebensmitteln, der Kleidung, dem Reisen oder auch der Energieversorgung: Alles soll so nachhaltig wie möglich sein und den Dreischritt von „People, Planet, Profit“ (also Mensch, Planet und Profit) miteinander in Einklang bringen. Dementsprechend ist Nachhaltigkeit auch ein Thema in der Geldanlage.
Das lässt sich bereits an den konkreten Marktdaten ablesen: Zum 30. September 2018 waren nach Informationen des Sustainable Business Institute (SBI) insgesamt 509 nachhaltige Publikumsfonds in Deutschland, Österreich und/oder der Schweiz zum Vertrieb zugelassen und mit rund 126 Milliarden Euro (Gesamtfondsvermögen) investiert. Weltweit sind rund 1,5 Billionen Euro nachhaltig angelegt. Ein Renditebeispiel dazu: Der 1999 lancierte Dow Jones Sustainability Index – der erste globale Index, der die weltweit führenden Unternehmen in Bezug auf unternehmerische Nachhaltigkeit abbildet – hat in den vergangenen drei Jahren einen Zuwachs von knapp 38 Prozent erzielt; zum Vergleich waren es im herkömmlichen Dow Jones rund 46 Prozent.
Den Wert nachhaltiger Investments betont auch Timo Busch, Professor an der Universität Hamburg: „Systematische Analysen der Literatur haben ergeben, dass der Einbezug von Nachhaltigkeitsfaktoren entweder die Renditen verbessert oder sie zumindest nicht beeinträchtigt, und dies über alle Anlageklassen hinweg.“ Bereits heute investieren rund 40 Prozent der befragten vermögenden Privatpersonen in Österreich, Deutschland und der Schweiz in nachhaltige Anlagen, heißt es im „Private Banking Report“ der liechtensteinischen LGT Group. In naher Zukunft beabsichtigten zwei Drittel der Studienteilnehmer, den investierten Anteil in nachhaltigen Anlagen gleich zu halten, 30 Prozent wollten ihren Anteil aufstocken.
Wann Nachhaltigkeit für Investoren wirklich Trumpf wird, erfahren Sie auf Seite 2