Investmentmarkt Leipzig: herausragender Jahresstart

10.07.2016

Stefan Sachse

BNP Paribas Real Estate Analyse: Mit einem Investitionsvolumen von 502 Mio. € verzeichnet Leipzig einen äußerst gelungenen Start in das Jahr 2016 und liegt damit nur knapp unter dem Bestwert des Vorjahreszeitraums. Ausschlaggebend ist ein aktuell um 60 % höheres Transaktionsvolumen bei Einzeldeals im Gesamtumfang von fast 372 Mio. €; Portfoliodeals beliefen sich damit im ersten Halbjahr 2016 auf rund 130 Mio. €.

(fw/rm) „Die rege Marktaktivität wird auch an der hohen Anzahl von 35 abgeschlossenen Verkäufen deutlich. Zudem zeigt sich auch an der Vielzahl an Einzeltransaktionen die hohe Nachfrage und Stärke des Investmentstandorts Leipzig“, so Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Leipziger Niederlassungsleiter. Mit diesem Halbjahresergebnis bekräftigt und etabliert die Stadt Leipzig ihre Stellung als wichtigster B-Standort. Wie auch im Vorjahr entfällt auf das Segment von 50 bis 100 Mio. € mit aktuell 43 Prozent der höchste Anteil des Investmentvolumens, was absolut 217 Mio. € entspricht. Dahinter folgt das Segment zwischen 10 bis 25 Mio. € mit 31 Prozent der Investmentumsätze bzw. 156 Mio. €. Die unterste Größenklasse bis 10 Mio. € stellt 21 Prozent des Volumens auf dem Leipziger Investmentmarkt mit den meisten Abschlüssen (21). Der Bereich zwischen 25 und 50 Mio. € verzeichnet wie zuletzt den geringsten Anteil am Investmentvolumen, hierauf entfallen 5 Prozent. Keinerlei Transaktionen fanden über 100 Mio. € und mehr statt, im Vorjahresquartal waren es noch ein Viertel der Umsätze. Die breite Nachfrage des Leipziger Markts lässt sich an dieser Verteilung sehr gut beobachten.

Hotels Spitzenreiter bei den Assetklassen

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Verteilung des Transaktionsvolumens über alle Objektarten homogen. Spitzenreiter sind klar die Hotels mit knapp 32 Prozent Anteil am Gesamtumsatz. Im ersten Halbjahr 2015 konnten hier keine Investments registriert werden, wofür in erster Linie aber ein mangelndes Angebot verantwortlich war. Der im Vorjahr dominierende Einzelhandel kommt in den ersten sechs Monaten 2016 auf fast 24 Prozent, dicht gefolgt von Büro-Investments, welche ebenfalls rund 24 Prozent zum Gesamtumsatz beitragen. Die übrigen Objektarten verzeichnen Anfang 2016 einen starken Anteil von fast 15 Prozent und fallen dabei deutlich schwerer ins Gewicht als im Vorjahreszeitraum. Auf Logistikimmobilien entfallen 6 Prozent, was in etwa der Größenordnung aus dem ersten Halbjahr 2015 entspricht. Der Cityrand gewinnt weitere Anteile hinzu und verzeichnet mit gut 54 Prozent der Investments ein starkes Ergebnis. Die City verbucht mit knapp 23 Prozent aktuell weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Die zentralen Leipziger Lagen vereinen somit insgesamt über drei Viertel des Transaktionsvolumens auf sich. Die zuletzt stark nachgefragten Nebenlagen machen über 12 Prozent des Umsatzes aus und belegen den dritten Platz. Dicht darauf folgt die Peripherie, die auf knapp 11 Prozent kommt und gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 deutlich dazugewinnen konnte. Immobilien AGs/REITs nehmen im ersten Halbjahr 2016 die Spitzenposition bei den Käufergruppen ein und verzeichnen einen Umsatzanteil von knapp 34 Prozent. Die Versicherungen landen auf dem zweiten Platz mit über 17 Prozent. Diese zwei Branchen stehen damit für über die Hälfte der Leipziger Investments. Die übrigen Käufergruppen erzielen noch Umsatzanteile im einstelligen Bereich, hier stechen die Immobilienunternehmen und die Projektentwickler mit jeweils um die 9-10 Prozent hervor. Investment/Asset Manager (gut 6Prozent) sowie Family Offices (knapp 6Prozent) konnten ebenfalls noch nennenswerte Umsatzanteile verzeichnen. Etwas angestiegen ist der Anteil ausländischer Käufer, der aktuell bei 48 Prozent und damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Lediglich in Berlin wird dieser Wert noch getoppt. Renditen im ersten Halbjahr stabil Die sehr gute Nachfrage und das geringer werdende Angebot führen zu niedrigen Renditen in allen Segmenten. Die im Gesamtjahr 2015 gesunkenen Netto-Spitzenrenditen blieben im ersten Halbjahr 2016 noch stabil auf dem Niveau des Jahreswechsels. Für Büroobjekte in Leipzig sind die Netto-Anfangsrenditen im Jahresvergleich von 5,10 Prozent auf 5,00 Prozent gesunken. Die Spitzenrendite für Geschäftshäuser liegt aktuell bei 4,50 Prozent und rangiert damit um 40 Basispunkte niedriger als im Vergleichsquartal 2015. Auch die Spitzenrendite für Logistikobjekte (5,90 Prozent) gab leicht um 20 Basispunkte nach. Perspektiven „Das hohe Transaktionsvolumen, zu drei Viertel getragen durch Einzeldeals, verdeutlicht die Attraktivität und weiter wachsende Bedeutung Leipzigs als Investitionsstandort. Der gestiegene Umsatz bis 25 Mio. € und das hohe Volumen über 50 Mio. € sind weiter hervorzuheben. Der an das starke Jahr 2015 anschließende Jahresauftakt, verbunden mit einer weiterhin breiten Nachfragestruktur und den attraktiven Finanzierungsbedingungen, könnte im Jahresverlauf zu einem erneuten Spitzenwert beim Transaktionsvolumen führen. Abzuwarten bleibt allerdings der Umfang des auf den Markt kommenden Angebots“, fasst Stefan Sachse zusammen. www.realestate.bnpparibas.de